Kommen PatientInnen wieder und wieder mit Rachenentzündungen und weiteren eher unspezifischen Symptomen in die Praxis, sollten Sie daran denken, dass es sich ebenso gut um ein Larynxkarzinom handeln könnte, so eine aktuelle Studie der University of Exeter, UK.
Chronische Halsschmerzen können ein Anzeichen für das Larynxkarzinom sein, insbesondere dann, wenn diese in Kombination mit Kurzatmigkeit, Schluckproblemen und Ohrschmerzen auftreten. Dies fanden ForscherInnen der University of Exeter, UK, in ihrer aktuellen Arbeit heraus.
Grundlage waren 800 PatientInnen mit Kehlkopfkrebs-Diagnose. Als bedeutendsten Risikofaktor bestimmten die ForscherInnen chronische Hals- und Rachenentzündungen. Demnach steigerten solche Entzündungen das Risiko, an einem Larynxkarzinom zu erkranken, um bis zu 5%.
Das Projekt reiht sich ein in ein Programm zur Frühdetektion von Tumorerkrankungen und soll unter anderem Allgemeinmedizinern und Hausärzten, in UK als "General Practitioner (GP)" bezeichnet, Symptomkombinationen an die Hand geben, um PatientInnen mit einem definierbaren Krebsrisiko früher zu diagnostizieren und auch behandeln zu können.
In Deutschland gab es 2014 laut RKI-Daten etwa 12.800 Fälle für Mund- und Rachenkrebs, zwei Drittel davon traten bei Männern auf. Noch immer gelten Tabakkonsum, Alkoholkonsum und zunehmend auch Infektionen mit humanen Papillomviren als ursächlich für diese Tumorentitäten.
Quelle: Shephard EA et al., British Journal of General Practice, 2019; bjgp19X700997 DOI: 10.3399/bjgp19X700997