Monitoring-Systeme zur bundesweiten Erfassung der Intensivbetten-Kapazitäten sind seit Kurzem eingerichtet: Analog dazu hat die Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) ein fachspezifisches Monitoring entwickelt, um die Versorgung urologischer PatientInnen in Praxen und in Kliniken während der Corona-Pandemie deutschlandweit zu erheben.
Der Pandemie-Monitor der DGU bildet die urologische Versorgung ab und kann Engpässe und Probleme frühzeitig identifizieren. Basierend darauf können regionale und überregionale Lösungsansätze erarbeitet werden. Mit der Erfassung von Veränderungen und möglichen Einschnitten in der aktuellen Versorgungssituation urologischer und vor allem uro-onkologischer PatientInnen generiert die DGU, als erste deutsche medizinische Fachgesellschaft, ein sektorenübergreifendes datenbasiertes Erfassungs- und Analysesystem.
"Die Coronavirus-Pandemie stellt die Gesundheitssysteme weltweit vor große Herausforderungen. Der Ausbau der Strukturen zur Behandlung von COVID-19-Patienten muss bestmöglich unterstützt werden. Gleichzeitig besteht ein medizinischer Versorgungsauftrag des Gesundheitssystems, der sich auf alle Arten von Erkrankungen – nicht nur auf COVID-19 – erstreckt. Das bedeutet in der Urologie, eine angemessene gesundheitliche Versorgung von urologischen Notfällen und dringlichen urologischen Behandlungen, wie z.B. onkologische Operationen von Hochrisikotumoren, Cystoskopien bei Verdacht auf Harnblasenkrebs, die Kryokonservierung von Spermien bei Krebspatienten oder laufende Chemotherapien, auch während der Pandemie zu gewährleisten", sagte Prof. Dr. Maurice Stephan Michel, DGU-Generalsekretär und Initiator des Urologischen Pandemie-Monitors.
Um regionale Unterschiede sowie mögliche Engpässe bei der Versorgung urologischer PatientInnen zu identifizieren, erhebt die DGU über den Zeitraum der Pandemie seit vergangener Woche wöchentlich mit jeweils einem eigenen Online-Fragebogen in urologischen Kliniken und Praxen die aktuelle Versorgungssituation urologischer PatientInnen sowie die Situation in den Kliniken und in den Praxen. "Das Monitoring soll uns Erkenntnisse liefern, auf deren Basis fachinterne Diskussionen über die aktuelle Situation geführt und Handlungsoptionen, etwa für eine noch engere Verzahnung von Praxis- und Klinikabläufen, generiert werden können“, so Prof. Michel weiter.
Der DGU-Pandemie-Monitor ist mit einer ersten Befragungsrunde für den Zeitraum vom 6. bis 12. April 2020 gestartet. Die aufgearbeiteten Daten werden den teilnehmenden urologischen Kliniken und Praxen zeitnah zur Verfügung gestellt und auf der Webseite der DGU (www.urologenportal.de) veröffentlicht.