Die Forschung hat bereits erkannt, dass Insulinresistenz manchmal mit Symptomen einer Angststörung und Depressionen verbunden ist. Eine neue Studie an Mäusen deckte auf, dass Metformin diese Symptome bekämpfen könnte.
Frühere Studien erkannten bereits, dass Diabetiker häufiger Angststörungen erleben oder Depressionen erleiden als gesunde Menschen. ForscherInner sahen hier ein um 20 Prozent höheres Risiko, eine solche Störung zu entwickeln.
Besonders Insulinresistenz wurde oft als Bindeglied zwischen Diabetes und der mentalen Gesundheit betrachtet. Insulinresistenz wurde von WissenschaftlerInnen für gewöhnlich auf ein hormonelles Ungleichgewicht im Gehirn zurückgeführt, das auch Depressionen und Angststörungen verursacht.
Ein Forschungsteam, bestehend aus WissenschaftlerInnen der Universitäten von Toulouse, Bordeaux und anderen französischen Forschungseinrichtungen, führten eine neue Studie an Mäusen durch, um die Verbindung zwischen Angststörungen, Depressionen und Insulinresistenz genauer zu ergründen. Das Ziel war die Aufdeckung von Möglichkeiten, wie all diese Probleme auf einmal angegangen werden könnten.
Für die Untersuchungen arbeitete das Team mit männlichen Mäusen, die eine fettreiche Ernährung erhielten, damit die ForscherInnen Insulinresistenz simulieren konnten. Sie erkannten, dass Mäuse, die diese Diät erhielten, Veränderungen im Gehirn aufwiesen, die mit Symptomen von Angststörungen vergleichbar waren. Das Forschungsteam sprach bei dieser Erscheinung von „einem der sichtbarsten und frühesten Symptome von Depressionen.“
Im Experiment erhielten die Mäuse durch die WissenschaftlerInnen entweder Metaformin oder Fluotexin. Unter der Leitung von Dr. Buno Guiard stellte das Team fest, dass Metformin Angststörungs-artige Verhaltensauffälligkeiten der Mäuse verringerte. Die ForscherInnen stellten fest, dass diese Entwicklung darauf zurückzuführen war, dass durch das Medikament hohe Mengen des "Glückshormons" Serotonin ins Gehirn übertragen wurden.
Metformin erhöhte den Serotoninspiegel im Gehirn, indem die Zirkulation verzweigtkettiger Aminosäuren reduziert wurde. Das Medikament führte dazu, dass mehr Tryptophan ins Gehirn strömen konnten und hierdurch der Serotoninschub verursacht wurde.
Ähnliche Beobachtungen konnten die die ForscherInnen bei einer Umstellung der Diät feststellen, wobei die Nagetiere Futter erhielten, dass geringere Mengen verzweigtkettiger Aminosäuren beinhielt. Das Forschungsteam verspricht sich viel von den Entdeckungen der Studie. Die WissenschaftlerInnen hoffen, dass Gesundheitsexperten hierdurch nicht nur bessere Behandlungsmethoden für Stoffwechselstörungen, sondern auf im Hinblick auf die mentale Gesundheit entwickeln können.
Quelle:
Metformin promotes anxiolytic and antidepressant-like responses in insulin-resistant mice by decreasing circulating branched-chain amino acids
J Zemdegs, H Martin, H Pintana, S Bullich, S Manta, MA Marqués, C Moro, S Layé, FDucrocq, N Chattipakorn, SC Chattipakorn, C Rampon, L Pénicaud, X Fioramonti, BPGuiard
Journal of Neuroscience 3 June 2019, 2904-18; DOI: 10.1523/JNEUROSCI.2904-18.2019