Digitale Rehabilitation mit Uroletics

Männer mit Prostatakarzinom haben nach kurativer Therapie einen Anspruch auf Rehabilitation. Dabei kommt es auf Harnkontinenz und Erektionsvermögen an. Die Uroletics-App unterstützt dabei.

Welche Vorteile bietet digitale Rehabilitation?

Digitale Rehabilitation – die Uroletics-App

Uroletics ist eine digitale Rehabilitation (App) für Patienten mit Prostatakarzinom, die als einziges Medizinprodukt aktuell für diese Indikation zugelassen ist. Kern dieser digitalen Rehabilitation ist ein 3D-Beckenbodentraining, das über gezielte Visualisierung mittels überlagerter 3D-Modelle die Wahrnehmung des Beckenbodens vermittelt. Im Anschluss durchlaufen Patienten einen strukturierten Trainingsplan mit abwechselnden Trainings- und Entspannungsübungen.

Patienten können den eigenen Fortschritt mittels Pad-Test und IIEF-5-Test erfassen. Außerdem werden Wissensinhalte, psychoonkologische Entspannungstechniken sowie Alltagstipps vermittelt. Diese Elemente helfen den Patienten mit der Erkrankung Prostatakarzinom und den Folgen wie Inkontinenz umzugehen.

App unterstützt Nachsorge dauerhaft

Anders als eine Rehabilitation, die nach zwei bis drei Wochen endet, unterstützt eine digitale Rehabilitation dauerhaft und setzt sich auch durch die komplette Nachsorge fort. So ist beispielsweise ein PSA-Kalender in die App integriert, der die aktuelle papierbasierte Nachsorge ersetzt.

Auch in der Prävention unterscheidet sich das digitale Rehabilitationskonzept von der klassischen Rehabilitation. Patienten können hier bereits vor einer Operation mit dem Beckenbodentraining und der Krankheitsverarbeitung beginnen.

Bei jedem Nachsorgetermin, der bei dem jeweiligen behandelnden Urologen stattfindet, kann der Patient nun die Entwicklung des IIEF-5- und Pad-Test über die Behandlungsberichtfunktion teilen. So erhält der behandelnde Arzt in Sekunden einen Überblick über die gemachten Fortschritte oder noch bestehende funktionelle Probleme des Patienten.

Aktuelle Entwicklung in der ambulanten Rehabilitation

Bereits vor der COVID-19 Pandemie hat sich der Trend abgezeichnet, dass junge Patienten ohne Vorerkrankungen immer öfter eine ambulante Rehabilitation wünschen, obwohl diese sehr aufwendig durchzuführen ist. Alle Spezialisten, die in einer stationären Rehaeinrichtung direkt verfügbar sind, sind oft zerstreut und die Terminkoordination ist aufwendig.

Gleichzeitig haben digitale Therapien an Stellenwert und Akzeptanz während der COVID-19 Pandemie gewonnen. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die Erstattung. Private Krankenversicherungen, wie zum Beispiel die Barmenia Private Krankenversicherung, erstatten bereits eine digitale Rehabilitation.

 Zukünftig wird digitale Reha eine Option für Patienten sein

In Zukunft dürfte der richtige Mix aus digitaler und off-line-Versorgung für Patienten entscheidend werden. Rehabilitation muss für Patienten basierend auf Vorlieben und Lebensumständen individuell geplant werden. Dabei sollten die Vorteile der jeweiligen Therapieform genutzt werden.

Einige Patienten werden weiterhin in eine stationäre Rehabilitation gehen, gerade wenn Komorbiditäten vorliegen. Diese Patienten können jedoch im Anschluss von einer digitale Erhaltungstherapie profitieren, die in enger Kooperation mit der jeweiligen Rehaeinrichtung stattfindet.

Andere Patienten werden entweder eine ambulante oder eine digitale Rehabilitation machen. Für Urologinnen und Urologen dürfte es daher wichtig werden, klinische Erfahrungen mit digitaler Rehabilitation zu sammeln, um die optimale Therapieempfehlung für den individuellen Patienten aussprechen zu können.

Die Uroletics-App befindet sich aktuell auch in der Bewertung für die Zulassung als Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA), wie uns PD Dr. Rodler in einem Podcast zur Funktion der App erklärt hat. Auf www.uroletics.com erfahren Sie zudem noch weitere Einzelheiten, wie Sie die App auch in Ihrer Praxis einsetzen können.

Zitierte Leitlinie
S3-Leitlinie Prostatakarzinom. AWMF-Registernummer: 043/022OL (Version 6.0). [Zuletzt aufgerufen am 01.03.2022]