Dass dieses Vorhaben in der Praxis funktioniert, konnte jetzt in Rheinland-Pfalz gezeigt werden. Sowohl die Patienten als auch Ärzte und Apotheker hätten Praxistauglichkeit, Akzeptanz und Nutzen des Plans bestätigt, erklärte die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Donnerstag in Mainz. Ziel des Projektes war es, unerwünschte Wirkungen, Doppelverordnungen oder Wechselwirkungen von Arzneimitteln zu vermeiden.
Während des knapp zweijährigen Projekts bekamen rund 600 Patienten, die aus dem Krankenhaus entlassen wurden, einen Plan ausgedruckt. Darauf waren Form, Dosierung, Stück, Hinweise und Wirkung der Medikamente notiert. Bei Krankenhausärzten, Haus- und Fachärzten sowie in der Klinik- und der "Stammapotheke" des Patienten wurde der Plan elektronisch hinterlegt. Änderte sich die Dosierung, erhielt der Patient eine neue Aufstellung und eine Beratung. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden insgesamt knapp 2200 derartige Übersichten mit rund 23 500 dokumentierten Arzneimitteln erstellt. Bei dem Projekt arbeiteten das Gesundheitsministerium, die Universitätsmedizin Mainz, die Techniker Krankenkasse und die Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz zusammen.
Seit Oktober vergangenen Jahres hat jeder gesetzlich versicherte Patient, der drei oder mehr Arzneimittel einnehmen muss, Anspruch auf einen Medikationsplan durch einen Arzt oder Apotheker. Ab 2018 soll der Plan nicht nur ausgedruckt, sondern zusätzlich auch bundesweit auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden, wie es das E-Health-Gesetz vorsieht. Dafür will Rheinland-Pfalz seine Ergebnisse aus dem Testlauf einbringen.