Auf den Intensivstationen in Deutschland lässt eine Wirkung des Lockdowns laut einer Fachgesellschaft noch auf sich warten. Derzeit steuere man weiter auf die Marke von 6.000 COVID-19-IntensivpatientInnen zu, ein Lockdown-Effekt sei derzeit noch gar nicht zu spüren, erklärte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx.
"Eine Lockerung von Maßnahmen, Begegnungen von mehr Menschen oder die Öffnung von Geschäften können wir uns aus medizinischer Sicht deshalb absolut noch nicht leisten!" Marx folgte in der Position zum Jahreswechsel auf Uwe Janssens.
Auf deutschen Intensivstationen werden nach Divi-Daten derzeit 5.744 COVID-19-PatientInnen behandelt. Das sind etwa 500 Fälle mehr als vor Weihnachten. Wie die Organisation vorrechnet, sind in den vergangenen zwölf Tagen allerdings tatsächlich rund 7.440 neue COVID-19-Erkrankte hinzugekommen. Über die Feiertage seien mehr als rund 2.500 Betroffene gestorben, knapp 5.000 hätten die Intensivstationen verlassen können.
Für Prognosen wolle man abwarten, bis ab voraussichtlich kommender Woche die zugrundliegenden Infektionszahlen wieder verlässlicher sind, hieß es. Derzeit klafften darin wegen der Feiertage Lücken.
Die Regierungschefs der Länder wollen am 05.01. mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) entscheiden, wie es angesichts der nach wie vor hohen Infektionszahlen weitergeht. Es wird eine Verlängerung der Einschränkungen erwartet, die zunächst bis zum 10.01. in Kraft sind. Der harte Lockdown hatte am 16. Dezember begonnen.