Forscher der Harvard T.H. Chan School of Public Health haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Bedingungen am Arbeitsplatz zu untersuchen, mit besonderem Augenmerk auf den Anteil von Schmutz und Kohlendioxid in der Luft.
Die Wissenschaftler haben im Zuge ihrer Studie (DOI: org/10.1289/ehp.1510037) zwischen “grünen” und “nicht-grünen” Gebäuden differenziert. Im Allgemeinen referiert grün auf die Nachhaltigkeit – mit den Ressourcen wird so agiert, dass schädliche Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt reduziert werden. Im Rahmen dieses Konzepts sind Belüftungsanlagen, Filtrationen, Chemikalien und Schadstoffe von bedeutender Relevanz. Grüne Gebäude haben geringere Konzentrationen von Partikeln, Stickstoffdioxid, flüchtige organische Verbindungen (VOC) und allergenen Stoffen aufzuweisen.
Die Studie fokussiert die Eigenschaften der grünen Gebäude, um den Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten herauszuarbeiten. Die Forscher evaluierten das Treffen von Entscheidungen bei 24 Studienteilnehmern, die in unterschiedlichen Ressorts arbeiten. Die Arbeitsumgebung wurde jeweils künstlich kontrolliert.
Die Probanden wurden für 6 Tage während der Arbeit betreut und unterschiedlichen Bedingungen ausgesetzt: Konventionellen Bedingungen mit einer relativ hohen Konzentration von VOC; grünen Bedingungen mit einer niedrigen VOC-Konzentration und “grün+”-Bedingungen mit einer verbesserten Belüftung.
Die Verfahren, die die kognitiven Leistungen der Studienteilnehmer ermitteln sollten, waren so konzipiert, dass an jedem Arbeitstag um 15 Uhr ein Test durchgeführt wurde, der strategisches Management simuliert.
Im Vergleich zu den Studienteilnehmern, die unter konventionellen Umgebungsbedingungen arbeiteten, waren die kognitiven Leistungen von sowohl der “grünen Gruppe” als auch der “grün+”-Gruppe signifikant besser: In der Kategorie Krisenbewältigung des Testverfahrens wurde von der “grünen Gruppe” eine um 97 % höhere Punktzahl erreicht, die “grün+”-Gruppe hatte eine um 131 % höhere Punktzahl zu verbuchen. Die “Grüne Gruppe” war um 183 % strategischer, die “grün+”-Gruppe dagegen um 288 %. Im Bereich der Informationsnutzung dokumentierten die Wissenschaftler bei der “grünen Gruppe” eine um 172 % höhere Effizienz und bei der “grün+”-Gruppe eine 299 % höhere.
Die Studie reflektiert den Einfluss von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) auf das Denkvermögen. Forscher plädieren für eine Aufrüstung der Umgebungsbedingungen, vor allem an Aufenthaltsorten wie dem eigenen Zuhause, Schulen und Flugzeugen, wo die Einschränkung der kognitiven Leistungen fatale Folgen haben könnte.
Text: esanum/ df