Einschränkungen für Ungeimpfte: Zahl der Erstimpfungen steigt. Auch ohne Einberechnung einer vermuteten Unterdokumentierung durch niedergelassene Ärzte liege man jetzt bei einer Quote von 77 Prozent zumindest Erstgeimpfter in Hamburg.
Es sei jedoch davon auszugehen, dass die Quote deutlich höher liege, da in der Vergangenheit mehr Impfungen von der Ärzteschaft abgerechnet als den Behörden nachgemeldet wurden. "Wenn man davon ausgeht, dass da viele Erstimpfungen dabei waren, dann könnte das tatsächlich gegen 90 Prozent gehen", sagte Leonhard.
Bei den 87.000 in der Stadt in der vergangenen Woche verabreichten Impfdosen liege der Anteil der Auffrischungsimpfungen nach ihrer Einschätzung bei etwas mehr als der Hälfte, danach gebe es "einen relativ großen Anteil Erstimpfungen und einen relativ kleinen Anteil Zweitimpfungen." Bei den bis dato Ungeimpften, die sich nun doch noch einen Piks abholen würden, handele es sich der Statistik zufolge zumeist um junge Menschen. "Weil die Impfquote in den älteren Jahrgängen ist schon sehr hoch und dokumentiert."
Viele dieser jungen Menschen, die jetzt doch für eine Impfung anstehen, seien keine "richtigen Impfgegner", sagte Leonhard. "Ich nenne es mal Menschen, die lässlich waren mit dem Thema." Jetzt, wo es durch die neuen 2G- und 2G-plus-Regelungen "prekär wird, wo sie merken, jetzt behindert sie das im Alltag doch deutlich", kämen sie zur Impfung. "Da stehen gar keine Gesundheitsthemen im Vordergrund."
Und dann gebe es einen Anteil an Menschen, "die das einfach nicht wollen. Und ich schätze den wirklich sehr klein ein - bundesweit vielleicht fünf Prozent." Leonhard äußerte sich zuversichtlich, dass durch vermehrte Impfstofflieferungen des Bundes das Impftempo in Hamburg weiter steigen wird. Derzeit ist man von dem Ziel, 160.000 Impfungen pro Wochen zu verabreichen, deutlich entfernt.