Bisherige Forschungsarbeiten legen nahe, dass die aus der Schuppenflechte resultierenden Symptome durch eine glutenfreie Ernährung eingedämmt werden können. Wie effektiv ist diese Strategie jedoch in der Wirklichkeit?
Schätzungen zufolge ist etwa ein Prozent der deutschen Bevölkerung von einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) betroffen. Tatsächlich ernährt sich allerdings ein viel größerer Anteil glutenfrei, was an dem immer größer werdenden Angebot an glutenfreien Produkten unschwer erkennbar ist. Viele Beweggründe entspringen gesundheitlicher Natur. Wer an einer Hautkrankheit leidet, neigt schnell dazu, seine Ernährungsgewohnheiten zu durchleuchten und stößt somit schnell auf das Schlüsselwort Gluten. So auch Patienten, die an einer Schuppenflechte leiden. Im Rahmen dieser autoimmunen Hautkrankheit greift das Immunsystem gesundes Gewebe an, weil es dieses mit ungesundem Gewebe verwechselt.
Gibt es überhaupt einen Zusammenhang zwischen Schuppenflechte und Glutenunverträglichkeit? Der National Psoriasis Foundation zufolge reagieren 25 Prozent der Menschen mit Schuppenflechte auf Gluten empfindlich.
Obwohl der bisherige Forschungsstand suggeriert, dass die aus der Schuppenflechte resultierenden Symptome durch eine glutenfreie Ernährung eingedämmt werden können, widersprechen einige Experten dieser Annahme. Eine Studie aus dem Jahr 2015 untersuchte 400 Probanden, die angaben, auf Gluten empfindlich zu reagieren. Im Endergebnis waren jedoch nur 27 Studienteilnehmer glutenintolerant. Daher schlussfolgerten die Forscher, dass die Symptome der restlichen Probanden auf andere Erkrankungen zurückzuführen sind. Allerdings haben sich die Symptome der Teilnehmer, die tatsächlich eine Glutenunverträglichkeit hatten, deutlich verbessert; sie waren in einem viel geringeren Ausmaß und in abgeschwächter Form präsent.
Wer testen möchte, ob sich eine glutenfreie Ernährung positiv auf die Gesundheit auswirkt, sollte diese Ernährungsweise mindestens drei Monate beibehalten. Dabei ist es wichtig, in diesem Zeitraum auf Gluten komplett zu verzichten, um die potenziellen Ursachen der Symptome möglichst einzudämmen. Nach dieser dreimonatigen Beobachtungszeit können glutenhaltige Produkte wieder in die Ernährung integriert werden, um zu überprüfen, ob sich einst etwaige Symptome wieder bemerkbar machen oder intensivieren. Gemäß Erfahrungswerten würde sich dies in Form von fleckiger und juckender Haut sowie durch Gelenkschmerzen bemerkbar machen. Bleiben diese Symptome aus, so kann von einem Verzicht auf glutenhaltige Produkte abgesehen werden.