Blutvergiftung ist keine Kleinigkeit, sondern eine hochgefährliche Erkrankung, die zum Tod führen kann. Über den aktuellen Forschungsstand gibt ein Mediziner-Kongress in Weimar Auskunft.
Jährlich sterben weltweit rund sechs Millionen Menschen an Sepsis - die Mehrzahl der Todesfälle wäre vermeidbar. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Sepsis - umgangssprachlich Blutvergiftung - deshalb im Mai als vorrangig zu bekämpfendes Gesundheitsproblem eingestuft. Von Mittwoch an treffen sich bis Freitag rund 1000 Mediziner, Pflegekräfte, Studenten und Betroffene zum 8. internationalen Sepsis-Kongress in Weimar. Veranstalter ist die am Universitäts-Klinikum Jena (UKJ) ansässige Deutsche Sepsis-Gesellschaft.
Das Center of Sepsis Control & Care (CSCC) am UKJ war im vergangenen Jahr maßgeblich an einer neuen Sepsis-Definition beteiligt. Diese empfiehlt unter anderem, Sepsis als lebensbedrohliche Dysfunktion der Organe zu sehen, die infolge einer "fehlregulierten Antwort des Körpers auf eine Infektion auftritt". Ein Schwerpunkt des Kongresses soll nun die Umsetzung der aktuellen Definition sein.
"Die ersten Ergebnisse internationaler Validierungsstudien bestätigen die Aktualisierung, für deren Weiterentwicklung sind jedoch weitere groß angelegte Studien notwendig", sagte Martin Brunkhorst, Leiter des Zentrums für klinische Studien am UKJ und Generalsekretär der Fachgesellschaft, im Vorfeld.