Die Erreger sind Bakterien (zum Beispiel Syphilis, Gonorrhö, Chlamydien) und Viren (HIV, Hepatitis B, Genitalwarzen, Feigwarzen), Pilze (vaginale Pilzinfektion), Einzeller (Trichomoniasis) und Gliederfüßler (Filzläuse).
Krankheitszeichen an Geschlechtsorganen wie ein unangenehm riechender, ungewöhnlicher Ausfluss deuten auf Infektionen hin. Auch Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen, Jucken und Veränderungen der Haut, Schleimhaut oder Unterleibsschmerzen und Blutungsstörungen bei Frauen können Symptome sein. Manchmal gibt es aber auch keine Anzeichen. Beim Verdacht sollte man zum Arzt gehen. Sonst drohen Komplikationen oder Spätfolgen.
Spätfolgen von Syphilis können Lähmungen sein. Der Erreger der Gonorrhö (Tripper) kann unbehandelt Entzündungen der Gelenke, des Auges und des Herzens, aber auch eine dauerhafte Unfruchtbarkeit zur Folge haben. Werden Erreger von einer infizierten Schwangeren während der Geburt auf das Kind übertragen, kann das Neugeborene erblinden. Feigwarzen-Erreger (sogenannte HPV-Viren) können bösartige Tumore an Gebärmutter oder Analschleimhaut verursachen.
Infektionen lassen sich am Besten durch Vorbeugung vermeiden wie durch steriles Spritzenbesteck, Kondome auch beim Oral- und Analsex sowie durch eine frühzeitige Behandlung bei Schwangerschaftsuntersuchungen. Gegen Hepatitis B und Feigwarzen gibt es Impfstoffe.
Das Zentrum für Sexuelle Gesundheit geht von jeweils 200 000 bis 250 000 Infektionen bei Chlamydien und humanen Papillomen pro Jahr aus, von 20 000 Gonokokken-Infektionen und 6800 Fällen von Syphilis. Bei Herpes simplex genitalis sollen 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung betroffen sein.