Die Leichen dieser Erkrankten sind hoch ansteckend und müssen daher rasch und sicher begraben werden. Doch das ging nun in der Stadt Beni im Ost-Kongo, wo Teile der Bevölkerung den Ebola-Helfern feindselig gegenüberstehen, gründlich schief.
Der Fahrer eines Leichenwagens änderte auf dem Weg zum Friedhof seine Route und brachte die Leiche einer an Ebola gestorbenen Frau zum Grundstück ihrer Familie. Jugendliche aus dem Stadtviertel kämpften dann gegen Sicherheitskräfte, die die gefährlich Leiche zurückbringen wollten, wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Die Familie brachte die Leiche erst nach mehreren Stunden zum Friedhof.
Die Familienmitglieder hätten sich am Donnerstag gegen Ebola impfen lassen und beteuerten, dass niemand den Sarg oder den Leichensack geöffnet habe, so das Ministerium weiter. Für viele Angehörige sind die restriktiven Auflagen für Ebola-Beerdigungen, die den örtlichen Traditionen widersprechen, oft ein zusätzlicher Schmerz.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte am Freitag, dass die feindselige Haltung von Teilen der Bevölkerung in Beni und anhaltende Rebellen-Angriffe in der Provinz Nord-Kivu große Risiken für die Bekämpfung des Virus darstellten. Die Großstadt Beni entwickelt sich zusehends zum Zentrum der gegenwärtigen Epidemie: Dort wurden 32 der 39 neuen Erkrankungsfällen im Oktober festgestellt.
Die Behörden haben bislang 200 Ebola-Verdachtsfälle dokumentiert, 165 davon wurden im Labor bestätigt. 53 Menschen wurden geheilt, 125 erlagen dem hämorrhagischen Fieber. Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Bei einer Epidemie 2014/2015 starben in Westafrika mehr als 11.000 Menschen.
Themenspecial: Hier finden Sie interessante Neuigkeiten und weiterführende Artikel aus der Welt der Immunologie.