Chirurgen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) entwickeln neue Operations- und Behandlungsmethoden für Herz- und Lungen-Patienten. Kern des neuen OP-Verfahrens wird es sein, den Patienten erkrankte Organe zu entnehmen, sie zu behandeln und wieder einzusetzen. Die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstütze die in einer neuen Forschergruppe zusammengefassten Spezialisten über einen Zeitraum von drei Jahren mit mehr als sechs Millionen Euro, teilte die Hochschule am Mittwoch mit.
Zunächst hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet. Vorgesehen ist dem Bericht zufolge, dass Ärzte schwerkranken Patienten vorübergehend das Herz entnehmen, um es besser untersuchen und verstopfte Kranzgefäße säubern zu können. “Das ist eine Art Ölwechsel am lebendigen Herzen”, zitierte die Bild den Leiter der Klinik für Kardiologie und Angiologie, Johann Bauersachs.
“Es handelt sich dabei aber eher um eine Vision”, sagte der Professor der Deutschen Presse-Agentur. “Wir reden da sicherlich von mindestens fünf bis zehn Jahren, bis es die ersten Versuche am Menschen geben wird.” Zudem sei es lediglich ein Teilprojekt, bei dem noch entsprechende Vorarbeiten und Versuche anstünden. Anders als bisher soll das neue Verfahren in Zukunft einmal die Behandlung von Tumoren in bestimmten Organen erlauben, die sich außerhalb des Körpers befinden. Es soll die Risiken und Nebenwirken mindern, die bisher bei der Bestrahlung der Tumore im Körper bestehen.