Sind Algen das Superfood und die Wirkstofflieferanten der Zukunft? Mit dieser Fragestellung beschäftigen sich, unter Leitung von Professor Carola Griehl, Forschende des Kompetenzzentrums für Algenbiotechnologie an der Hochschule Anhalt seit vielen Jahren. Eine Forschungsarbeit, bei der das Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) unterstützt. Am 27. Mai 2021 eröffneten die beiden Institutionen das gemeinsame Zentrum für Naturstoff-basierte Therapeutika in Köthen.
Aus einer langjährigen Zusammenarbeit der Hochschule Anhalt und mit dem Fraunhofer-Institut IZI entstand die Idee eines gemeinsamen Forschungslabors: das Zentrum für Naturstoff-basierter Therapeutika, kurz ZNT. Gemeinsam identifizierte und patentierte man bereits Wirkstoffe aus Algen, die nützlich bei der Behandlung von Demenz sein könnten. Mit dem ZNT wird die Zusammenarbeit nun institutionalisiert und bündelt fortan die Erfahrung in der Algenbiotechnologie mit der Expertise in der Wirkstoffentwicklung des Fraunhofer IZI. "Im gemeinsamen Zentrum sollen in den nächsten Jahren neue Wirkstoffe zur Behandlung von Neurodegeneration und Infektionskrankheiten entwickelt werden", so der Präsident der Hochschule, Professor Jörg Bagdahn.
"Mit der Algenbiotechnologie hat die Hochschule früh auf ein Zukunftsfeld gesetzt, das großes Potenzial etwa für die künftige Versorgung mit Nahrungsmitteln oder die Gewinnung neuer Wirkstoffe hat. Gerade Mikroalgen sind bislang kaum erforscht", sagte Staatssekretär Dr. Jürgen Ude bei der Eröffnung. Die neuen Wirkstoffe sollen aus Algen für den Pharma‐, Kosmetik‐ und Lebensmittelbereich identifiziert und hergestellt werden.