Gegengift für Schlangenbisse wird knapp
Das wichtigste Gegengift, das bei Schlangenbissen verabreicht wird, geht der Organisation Ärzte ohne Grenzen zufolge aus. “Im Bereich Schlangenbisse sind wir heute mit einer echten Krise konf
Das wichtigste Gegengift, das bei Schlangenbissen verabreicht wird, geht der Organisation Ärzte ohne Grenzen zufolge aus.
“Im Bereich Schlangenbisse sind wir heute mit einer echten Krise konfrontiert”, warnte der medizinische Sachverständige Gabriel Alcoba am Dienstag. Der Organisation zufolge erreichen die letzten Bestände des Medikamentes Fav-Afrique im Juni 2016 ihr Verfallsdatum. Der Hersteller Sanofi Pasteur hat die Produktion demnach im vergangenen Jahr eingestellt. Dort war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.
Den Medizinern zufolge fehlt mindestens zwei weitere Jahre lang ein Ersatzprodukt für Fav-Afrique, das gegen das Gift von zehn Schlangenarten – darunter Kobra und Mamba – wirkt. “In Afrika gibt es einige weitere Gegengifte, doch deren Wirksamkeit und Sicherheit wurden bislang nicht ausreichend nachgewiesen”, erklärte Ärzte ohne Grenzen.
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge werden jährlich etwa fünf Millionen Menschen von Schlangen gebissen – mindesten 100 000 sterben an dem Gift. Die meisten Fälle treten nach WHO-Angaben in Afrika, Asien und Lateinamerika auf.
Text: dpa / fw
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