Fast jede dritte Geburt in Deutschland ist ein Kaiserschnitt. Ob Kinder auf diese Weise auf die Welt kommen, hängt auch vom Wohnort der Mutter ab. Die Operationsrate ist in den einzelnen Bundesländer sehr unterschiedlich, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete. Im Saarland war sie demnach mit 40,2 Prozent am höchsten. Die wenigsten Kaiserschnittentbindungen gab es mit 24,2 Prozent in Sachsen.
Insgesamt blieb der Anteil der Frauen, die per Kaiserschnitt entbunden haben, gegenüber 2013 unverändert: 31,8 Prozent der 692 096 Krankenhausentbindungen des vergangenen Jahres waren Kaiserschnitte.
Der Deutsche Hebammenverband befürwortet die Operation nur, wenn sie medizinisch notwendig ist. “Wir halten Wunschkaiserschnitte nicht für sinnvoll”, sagte Sprecherin Nina Martin. Sie spricht von einer unterschiedlichen Geburtskultur, die in den einzelnen Bundesländern praktiziert werde.
Nur ein verschwindender Anteil der Frauen entscheidet sich für eine Geburt außerhalb eins Krankenhauses, zum Beispiel in einem Geburtshaus oder zu Hause. Von den 717 565 Kindern, die 2014 zur Welt kamen, wurden nur 11 391 nicht im Krankenhaus geboren; 2013 waren es noch weniger: 10 380 Kinder. Die Zahl der geborenen Kinder ist höher als die Zahl der Geburten, da es Mehrlingsgeburten gibt.
Insgesamt gab es 2014 mehr Babys, nämlich 31 929 Säuglinge oder 4,7 Prozent mehr als im Jahr 2013. Damit stieg auch die Zahl der Krankenhausentbindungen um den gleichen Prozentwert. 99,7 Prozent der 2014 geborenen Kinder kamen lebend zu Welt. Der Anteil der Totgeburten betrug wie im Vorjahr 0,3 Prozent.
Andere Geburtshilfen als ein Kaiserschnitt werden nur selten angewandt: Eine Saugglocke wurde bei 5,8 Prozent der Entbindungen eingesetzt, eine Geburtszange sogar nur bei 0,4 Prozent.
Etwa jedes dritte Krankenhaus in Deutschland hat eine Geburtsstation. Im vergangenen Jahr haben einige Kliniken sich aus diesem Segment verabschiedet. Hatten 2013 noch 37,0 Prozent eine Geburtsstation, waren es 2014 nur noch 36,6 Prozent.
Text: dpa /fw
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