Ein Glaukom - Grüner Star - ist eine relativ häufig auftretende Augenerkrankung, die zur Erblindung führen kann. Eine neue Studie hat nun einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und dem Genuss einer Tasse Tee pro Tag hergestellt.
Einige bisherige Studien haben bereits die Vermutung aufgestellt, dass der Konsum koffeinhaltiger oder koffeinfreier Getränke das Risiko für einen Glaukom beeinflusst. Bisher wurde diese Hypothese nicht verifiziert, da sich die meisten Forschungen, die sich mit dieser Verbindung beschäftigen, auf kleine, nicht konklusive Bevölkerungsproben bezogen. Kürzlich haben Wissenschaftler der Brown University und der University of California verglichen, wie der Konsum verschiedener Getränke das Risiko für einen Glaukom beeinflusst. Ziel der Studie war es die Verbindung zwischen dem Konsum verschiedener koffeinhaltiger und koffeinfreier Getränke und einem Glaukom zu untersuchen. Die Ergebnisse der Studie wurden im British Journal of Ophtalmology veröffentlicht.
Erstautorin der Studie Connie Wu und ihre Kollegen analysierten Daten der 2005-2006 National Health and Nutrition Examination Survey, welche medizinische Daten von rund 10.000 Menschen umfasst. Mithilfe von Interviews, körperlichen Untersuchungen und Blutproben sollte ein detailliertes Bild der Gesundheit der amerikanischen Bevölkerung entstehen. Das Team wählte die Umfrage aus den Jahren 2005/2006, da sie zusätzliche Informationen über Glaukomdiagnosen beinhaltete. In dem Jahr erklärten sich 1.678 Teilnehmer dazu bereit, die vollständigen Ergebnisse eines Sehtests zu teilen. Von diesen hatten 84 Erwachsene einen Glaukom. Vorab fand eine Befragung ihrer Trinkgewohnheiten (wie viel Kaffee, Tee, entkoffeinierten Tee, Soft Drinks und Eistee sie im letzten Jahr getrunken hatten und wie oft) statt.
Die Forscher stellten fest, dass Teilnehmer, die jeden Tag Tee getrunken hatten, ein 74 Prozent geringeres Glaukomrisiko hatten. Um die Beständigkeit dieser Ergebnisse abzusichern, überprüfte das Team potenzielle Störvariablen, wie eine Diabetesvorgeschichte oder das Rauchverhalten. Es wurden keinerlei Verbindungen zwischen dem Glaukomrisiko und anderen Getränken, die bei der Studie berücksichtigt wurden, festgestellt. Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelt und daher ohne weitere Analysen keine Ursache-Wirkung-Beziehung abgeleitet werden sollte. Die Studie hatte außerdem andere Einschränkungen, etwa eine kleine Teilnehmerzahl mit Glaukom und ein Mangel an detaillierten Informationen über den genauen Zeitablauf der Diagnose.
Ebenfalls fehlen Informationen darüber, wie viel Tee die Teilnehmer tatsächlich jeden Tag zu sich nahmen und welchen Tee sie tranken. Auch wie der Tee gebrüht wurde, fand keine Berücksichtigung in der Studie. Diese Informationen könnten die Ergebnisse ins Wanken bringen. Die Autoren halten in ihrer Studie fest, dass Tee Phytochemikalien und Falvonoide enthält, welche entzündungshemmende, anti-karzinogene, antioxidative und neuroprotektive Eigenschaften haben, die mit der Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen, Krebs und Diabetes zusammenhängen.