Von 2006 bis 2015 habe der Anteil der angestellten Vertragsärzte von 2,8 Prozent auf 18 Prozent zugenommen, Tendenz weiter steigend, teilte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) am Mittwoch in Berlin mit.
Da angestellte Vertragsärzte in der Regel weniger Stunden arbeiteten als selbstständige, werde sich die Zeit, die niedergelassene Ärzte für die Behandlung ihrer Patienten aufbringen, bis 2030 weiter verringern. Zugleich werde die Nachfrage der Patienten nach medizinischen Leistungen in diesem Zeitraum leicht steigen. Bis 2030 wird den Angaben zufolge auch die Zahl der Hausärzte um ein Fünftel oder rund 10 000 Stellen sinken.
Die stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Regina Feldmann sprach sich für Änderungen in der Ausbildung und für eine Stärkung der ambulanten Weiterbildung aus. Sie plädierte dafür, dass angehende Mediziner einen verpflichtenden Teil des Praktischen Jahres in der vertragsärztlichen Versorgung verbringen sollten.
Die Inhalte des Studiums sollten so ausgerichtet sein, “dass wir die Medizinstudierenden für die ambulante Medizin interessieren, wenn nicht gar begeistern”. Als Fortschritt sah sie es an, dass die finanzielle Förderung der ambulanten Weiterbildung in der Allgemeinmedizin mit mindestens 7500 Stellen und erstmals 1000 fachärztlichen Stellen – im sogenannten Versorgungsstärkungsgesetz von 2015 – gesetzlich festgeschrieben worden sei.