Klinik-Chefarzt klagt gegen Entlassung
Im Skandal um Operationen mit defekten Bandscheibenprothesen am Klinikum Leer hat der ehemalige Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie gegen seine Kündigung geklagt. Die Verhandlung sei für den 22. Mär
Im Skandal um Operationen mit defekten Bandscheibenprothesen am Klinikum Leer hat der ehemalige Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie gegen seine Kündigung geklagt.
Die Verhandlung sei für den 22. März geplant, sagte der Direktor des Amtsgerichts Emden am Dienstag. Über die Klage hatte zuvor der NDR berichtet.
Der Aufsichtsrat des Klinikums hatte den Mediziner Ende 2015 nach dem Rückruf der fehlerhaften Prothesen entlassen. Das Klinikum hatte ihn zuvor freigestellt und angezeigt. Mittlerweile wurde ein neuer Chefarzt eingestellt.
Die Anklagebehörde ermittelt wegen des Verdachts der Bestechlichkeit. Danach könnte der Arzt Provisionen dafür kassiert haben, dass bestimmte medizinische Produkte in seiner Abteilung verwendet wurden, hatte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aurich begründet.
Anfang Oktober war bekanntgeworden, dass mindestens 48 Patienten bei Bandscheibenoperationen am Klinikum Leer defekte Prothesen des britischen Hersteller Ranier eingesetzt worden waren. Das Klinikum hat nach eigenen Angaben erst im zweiten Quartal 2015 erfahren, dass der inzwischen insolvente Hersteller die Prothesen für den Vertrieb gesperrt hatte.
Text: dpa /fw
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