Drohne statt Auto: Der Pharma- und Chemiekonzern Merck hat erfolgreich eine Lieferdrohne für Laborproben getestet. Ein Fluggerät der Firma Wingcopter habe Pigmentproben aus dem Werk Gernsheim an den Stammsitz des Dax-Unternehmens in Darmstadt gebracht, wo das Material weiter analysiert wird, teilte Merck mit. Bei dem Erstflug am 05.02. habe die Drohne 25 Kilometer über Strom- und Zugtrassen, Autobahnen und Bundesstraßen hinweg bewältigt.
Der Pharma- und Chemiekonzern arbeitet mit der Frankfurt University of Applied Sciences und dem Start-up Wingcopter zusammen. Ziel sei es, Material schneller, flexibler, billiger und umweltfreundlicher in der Firmenlogistik zu befördern als mit dem Auto. Bislang übernimmt ein Kleintransporter den Weg zwischen den Merck-Standorten Gernsheim und Darmstadt, der zweimal werktags die Strecke abfährt.
Die Drohne biete einen schnelleren und staufreien Transport, sagte Jens Klatyk, Leiter des Merck-Standorts Gernsheim. "Dabei ist eine Zeitersparnis zwischen einer Stunde bis zu einem Tag möglich." Zudem ließen sich Leerfahrten und Emissionen vermeiden.
Im Mittelpunkt des Projekts stehen den Angaben zufolge die Bestimmung einer optimalen Route zwischen den beiden Standorten. Dabei werden verschiedene Rahmenbedingungen berücksichtigt. Dazu zählen das Luftfahrtrecht, Umweltschutz, geeignete Start- und Landeflächen, Bodenprozesse und die Kosten. Die Projektpartner wollen bis März einen Abschlussbericht vorlegen, wie sich Drohnen in der Werkslogistik nachhaltig einsetzen lassen. Das Modell wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert.