Jungen, die sehr früh in die Pubertät starten, haben im späteren Leben ein höheres Diabetes-Risiko, so eine aktuelle Studie aus Schweden. Gleichzeitig steigt das Risiko für eine Insulinpflichtigkeit.
Die Beobachtungsstudie schloss Daten von insgesamt fast 31.000 Männern aus Schweden ein, die alle zwischen 1945 und 1961 geboren worden sind. Wichtig waren das Datum des Beginns der Pubertät, sowie der BMI vor (8. Lebensjahr) und nach der Pubertätsphase (20. Lebensjahr). Das Pubertätsalter bestimmten die Forschenden anhand des verzeichneten größten Längenzuwachses, welcher durchschnittlich im 14. Lebensjahr auftritt. Die durchschnittliche Beobachtungsdauer der Studie betrug 30 Jahre.
1.851 Männer (6%) entwickelten einen Typ 2 Diabetes mellitus im Durchschnittsalter von 57 Jahren. Alle Diabetesfälle vor dem 57. Lebensjahr wurden zudem als früher Diabetes, alle Fälle nach dem 57. Lebensjahr wurden als später Diabetes bezeichnet.
Die stärkste Assoziation fand sich in dieser Beobachtungsstudie zwischen einer frühen Pubertät und einem frühen Diabetes mellitus. Die jüngsten zwischen 9 und 13 Jahren hatten dabei ein bis zum Doppelten höheres Diabetesrisiko im späteren Leben als jene zwischen 15 und 18 Jahren. Zwar bestand ebenso ein Zusammenhang zwischen früher Pubertät und einem Diabetes mellitus nach dem 57. Lebensjahr, allerdings wurde dieser Effekt stärker vom BMI-Wert beeinflusst.
Aus ihren Daten schlussfolgerten die Forschenden, dass wohl bis zu 15 % der Männer mit Diabetes mellitus, diesen nicht entwickeln würden, wenn sie keine frühe Pubertät durchlaufen hätten. Daher ist es umso wichtiger, Größe und Gewicht nicht nur im Kindesalter, sondern ebenso während der Pubertät sowie im Jugendalter zu erfassen. Ein früher Eintritt in die Pubertät sowie ein erhöhter BMI-Wert davor und danach gelten als große Einflussfaktoren auf die spätere Entwicklung eines Typ-2-Diabetes.