Magenkrebs durch Alkohol und verarbeitete Fleischwaren

Das Trinken von Alkohol, Übergewicht und der Verzehr von verarbeiteten Fleischwaren erhöhen das Risiko für die Entstehung von Magenkrebs – so lautet die Schlussfolgerung eines neuen wissenschaftlic

Das Trinken von Alkohol, Übergewicht und der Verzehr von verarbeiteten Fleischwaren erhöhen das Risiko für die Entstehung von Magenkrebs – so lautet die Schlussfolgerung eines neuen wissenschaftlichen Berichts, der gemeinsam vom American Institute for Cancer Research (AICR) und des World Cancer Research Fund (WCRF) herausgebracht wurde.

Für den Bericht sammelten und analysierten Wissenschaftler systematisch unzählige Daten, die mit Magenkrebs in Verbindung stehen. Dies geschah nachdem eine Gruppe von international führenden Experten die jeweiligen Daten und Ergebnisse unabhängig bewertet hatte.

Weltweit gab es im Jahr 2012 952.000 neue Fälle von Magenkrebs. Damit macht Magenkrebs 7% aller neu diagnostizierten Krebserkrankungen aus.

Insgesamt ist Magenkrebs die dritthäufigste Ursache für Krebstode. Er betrifft doppelt so viele Männer wie Frauen und tritt mit einem durchschlichen Erkrankungsalter von 72 Jahren (in den USA) deutlich häufiger bei älteren Menschen auf.

In Europa und den USA, liegt die Überlebensrate zwischen 25 bis 28% und steigt auf 63% an, sofern die Erkrankung früh diagnostiziert wurde. Da erste Symptome meist erst in späteren Stadien auftreten, werden rund 70% der weltweiten Fälle spät diagnostiziert. Dies zieht eine entsprechend schlechte Überlebensrate nach sich. Besonders oft betroffen sind Menschen aus Ost-Asien und China.

Tendenzen der Prävalenz von Magenkrebs verändern sich

Die Klassifizierung von Magenkrebs richtet sich unter anderem nach der Lokalisation des Tumors. So tritt Kardia Magenkrebs an der Oberseite des Magens, in der Nähe der Speiseröhre auf, währenddessen Nicht-Kardia Krebs irgendwo im sonstigen Magen zu finden ist.

Schnelle Fakten über Magenkrebs:

Nicht-Kardia Magenkrebs ist häufiger und vor allem in Asien weit verbreitet – insgesamt gehen die die Fallzahlen dort jedoch zurück. Dies liegt zum einen an dem Rückgang von Helicobacter pylori (H. pylori) Infektionen und zum anderen an der voranschreitenden Verwendung von Kühlschränken, anstelle von Salz, zur Konservierung von Nahrungsmittel

Allerdings ist Kardia-Magenkrebs in den USA und Großbritannien derweil wieder deutlich häufiger geworden – und die Tendenz ist steigend. Gründe für die Entstehung von Magenkrebs sind überaus vielfältig und noch nicht abschließend geklärt. Jedoch sind mittlerweile eine Reihe von Risikofaktoren bekannt, die das Auftreten der Erkrankung nachweislich begünstigen.

Vorherige Forschungsarbeiten legen beispielsweise nahe, dass Nikotinabusus für etwa 11% der weltweiten Magenkrebsfälle verantwortlich ist.

Infektionen mit H. pylori sind seit längerem und nachweislich dafür bekannt, nicht-Kardia Magenkrebs zu verursachen. Darüber hinaus sind neuere Untersuchungen im Gange, die einer möglichen Assoziation zum Epstein-Barr-Virus nachgehen.

Auch Expositionen gegenüber Industriechemikalien sowie Staub und hohe Temperaturen am Arbeitsplatz werden mit dieser Krebsform in Verbindung gebracht. Menschen, die an Nahrungsmittelmaschinen arbeiten oder in der Gummiherstellung, der Holz und Metallverarbeitung, der Chromproduktion oder im Kohlebergbau beschäftigt sind, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko zu erkranken.

Die aktuelle Studie beleuchtet vor allem die Auswirkungen bestimmter Lebensstile auf das Risiko im Laufe des Lebens ein Magenkarzinom zu entwickeln. Der Bericht umfasst insgesamt 89 Meta-Analysen und die Daten von 17,5 Millionen Erwachsenen, von denen 77.000 Magenkrebs hatten.

Vermeiden Sie verarbeitetes oder gesalzenes Fleisch und bemühen sie sich um ein gesundes Gewicht

Die Autoren fanden deutliche Hinweise, dass bestimmte Produkte das Risiko für Magenkrebs erhöhten – besonders gefährlich sei laut Bericht:

Vieles deutet darüber hinaus darauf hin, dass übergewichtige und fettleibige Menschen, ebenfalls einem größeren Risiko für Kardia-Magenkrebs ausgesetzt sind. Hierbei ist der BMI ein gutes Maß für die individuelle Erkrankungswahrscheinlichkeit. Das Risiko scheint sich jeweils um 23% pro fünf BMI-Einheiten über Normalgewicht zu erhöhen. Damit ist überschüssiges Körperfett ab jetzt mit 11 verschiedenen Arten von Krebs assoziiert.

Es gibt auch Anzeichen dafür, dass der Verzehr von gegrilltem Fleisch und Fisch das individuelle Risiko erhöhen soll. Im Gegensatz dazu sollen Obst und vor allem Zitrusfrüchte, protektiv wirken und die Entstehung Magenkrebs langfristig verhindern können.

Basierend auf diesen Erkenntnissen fordern die Studienautoren alle Menschen dazu auf, ein gesundes Gewicht zu halten, körperlich aktiv zu sein, eine gesunde Ernährung zu befolgen und ihren Alkoholkonsum zu begrenzen.

Unterm Strich entspricht dies den AICR Empfehlungen zur Krebsprävention im Allgemeinen. Mehr Tipps zur Krebsprävention sind auf der AICR-Website verfügbar.

Text: esanum /pvd

Foto: Linda Seglina / Shutterstock.com