In Berlin sind im vergangenen Jahr mehr Menschen an Masern erkrankt als im Bundesdurchschnitt. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach wurde das hochansteckende Virus bis zum Ende der 50. Kalenderwoche, also bis 17. Dezember, nachweislich bei 67 Menschen in Berlin diagnostiziert.
Das sind zwar 8 Fälle weniger als im Gesamtjahr zuvor. Allerdings rangiert die Hauptstadt mit 2,07 Fällen je 100.000 Einwohner im Vergleich der Bundesländer auf Platz 2. Eine höhere Erkrankungsquote hatte mit 520 Masern-Erkrankungen, was 3,08 Fällen auf 100.000 Einwohner entspricht, nur Nordrhein-Westfalen. Der Bundesdurchschnitt 2017 liegt - basierend auf den Daten bis zur 50. Kalenderwoche - bei 1,25 Erkrankungen auf 100.000 Einwohner.
Bei Masern-Ausbrüchen gibt es nach Angaben des RKI jährlich und auch regional große Schwankungen. So wurden 2015 in Berlin 1243 Fälle gezählt, 2014 waren es 132, 2013 wurden 492 registriert und 2012 lediglich 18. Gleichwohl tritt die Infektionskrankheit - wie auch die Röteln - in der Stadt seit Jahren häufiger auf als im Bundesdurchschnitt. Die Gesundheitsverwaltung führt dies auf die hohe Einwohnerdichte, die dynamische Bevölkerungsentwicklung, den Zuzug und den boomenden Tourismus zurück. Ziel des Senats ist es, den Impfschutz zu verbessern. Hier gibt es laut RKI in ganz Deutschland Lücken.
Bundesweit erkrankten im abgelaufenen Jahr etwa dreimal so viele Menschen an Masern wie 2016. Das RKI zählte bis 17. Dezember 919 nachgewiesene Fälle. Im gesamten Jahr 2016 waren es 325. Die Gesamtzahl für 2017 liegt erst in einigen Wochen vor, laut RKI sind jedoch keine großen Verschiebungen mehr zu erwarten.