Mediziner warnen vor sorgloser Benutzung von Gesundheits-Apps
Die Bundesärztekammer ruft Verbraucher zu einem sorgsamen Umgang mit Gesundheits-Apps auf. Nur ein geringer Teil der im Handel erhältlichen digitalen Helfer könne als seriös eingestuft werden, teilte die Kammer beim 120. Deutschen Ärztetag am Mittwoch in Freiburg mit.
Die Bundesärztekammer ruft Verbraucher zu einem sorgsamen Umgang mit Gesundheits-Apps auf.
Nur ein geringer Teil der im Handel erhältlichen digitalen Helfer könne als seriös eingestuft werden, teilte die Kammer beim 120. Deutschen Ärztetag am Mittwoch in Freiburg mit.
Es gebe einen Wildwuchs von Angeboten. Verbraucher hätten kaum eine Chance, diese zu hinterfragen und zu prüfen. Blindes Vertrauen könne gefährlich werden, sagte der Präsident der Ärztekammer, Frank Ulrich Montgomery. Kranke sollten im Zweifel besser einen Arzt aufsuchen, als allein auf eine App zu hören.
Der Deutsche Ärztetag in Freiburg, der bis einschließlich Freitag dauert, hat die Digitalisierung im Gesundheitswesen zum Hauptthema. Verfahren der sogenannten Telemedizin wie Fernbehandlung und Online- oder Telefon-Diagnosen werden zunehmen, sagte Montgomery. Die Ärzteschaft sei dafür mehrheitlich offen. Doch technischer Wandel im Gesundheitswesen brauche klare Spielregeln. Dies fehlten häufig noch, gefordert sei der Gesetzgeber. Wichtig sei vor allem, dass der Datenschutz garantiert werde.
Zudem bekräftigte Montgomery seine Forderung nach Qualitätssiegeln für Gesundheits-Apps. Bereits Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte sich in der Vergangenheit für Qualitäts- und Sicherheitsstandards bei Gesundheits-Apps starkgemacht.