Weltweit verlieren jeden Tag mehr als 5.000 Familien ein Baby durch eine Totgeburt. Das entspricht fast zwei Millionen Babys im Jahr, die tot auf die Welt kommen, oder einer Totgeburt alle 16 Sekunden, wie die Vereinten Nationen berichteten. Grund sei vor allem die schlechte Versorgung der Schwangeren vor und während der Geburt.
Drei Viertel der Totgeburten entfielen im vergangenen Jahr auf Afrika südlich der Sahara und Südasien. Dort ist vor allem die Geburt selbst risikoreich: Etwa die Hälfte aller totgeborenen Babys sterbe dort während der Wehen oder der Geburt. In Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland seien es sechs Prozent.
"Die Mehrzahl der Totgeburten hätte mit guter Überwachung und Versorgung der Schwangeren durch ausgebildete Hebammen verhindert werden können", meinte die Direktorin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Henrietta Fore. Die Ausbildung von Geburtshelferinnen und -helfern müsse verbessert werden. Weltweit werde weniger als die Hälfte der Frauen, die dies bräuchten, bei der Geburt von Hebammen unterstützt.
Die Coronavirus-Pandemie drohe die Lage deutlich zu verschlechtern, sagte Unicef-Statistiker Mark Hereward. Unicef fürchtet, dass die Hälfte aller Gesundheitsdienstleistungen wegen der Pandemie ausfällt. In dem Fall könne das in 117 Ländern innerhalb eines Jahres zusätzlich 200.000 Totgeburten bedeuten. In 13 Ländern mit besonders schlechter Versorgung von Schwangeren könne die Zahl der Totgeburten innerhalb eines Jahres um 20 Prozent steigen.