In deutschen Krankenhäusern werden laut einer Studie Mindest-Vorgaben für eine gewisse Erfahrung mit bestimmten Operationen teils nicht eingehalten. Nach einer Auswertung für 2017 nahmen 458 von 1.152 Kliniken (39,7 Prozent) solche OPs vor, obwohl Mindestfallzahlen nicht erreicht wurden.
In deutschen Krankenhäusern werden Mindest-Vorgaben für eine gewisse Erfahrung mit bestimmten Operationen teils nicht eingehalten, wie die Bertelsmann-Stiftung am Montag mitteilte. Dabei gibt es regionale Unterschiede nach Bundesländern und auch nach den Eingriffen, um die es geht.
Für bestimmte planbare Operationen hat der Gemeinsame Bundesausschuss als oberstes Entscheidungsgremium des Gesundheitswesens Mindestmengen festgelegt, die eine hohe Behandlungsqualität absichern sollen. Dies sind etwa beim Einsatz künstlicher Kniegelenke 50 Fälle pro Jahr. Von den Vorgaben sind Ausnahmen möglich. Für die Analyse werteten das Science Media Center und das Projekt "Weisse Liste" der Bertelsmann-Stiftung den Angaben zufolge Qualitätsberichte der Kliniken aus.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft erklärte, wenn solche OPs unterhalb der Mindestmengen durchgeführt würden, lägen häufig zulässige Ausnahmen oder Notfallsituationen von Patienten vor. Zum Teil handele es sich auch nur um geringfügige Unterschreitungen. Der Verband schlägt daher "Korridore" vor, die eine Teilnahme der Kliniken an der Versorgung ermöglichten.