Nach Kritik am Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten hat der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) seine Website angepasst. Das sagte ein Sprecher des Dienstes. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte berichtet, das BRK habe fahrlässig intime Daten - beispielsweise zu Drogenkonsum und Diabetes - an Facebook übermittelt, weil die Internetseite falsch programmiert gewesen sei.
Auf seiner Website bietet der Blutspendedienst einen "Spende-Check" an. Die Idee: Man beantwortet 29 Fragen zur eigenen Gesundheit und erfährt, ob man als SpenderIn in Frage kommt. Das Problem: Auf der Website war gleichzeitig ein Marketing-Tool von Facebook installiert, das bestimmte Daten wie die Internetadresse und einzelne Klicks an den Internetkonzern übermittelt - jedoch nicht die konkrete Fragestellung samt Antwort.
Der Blutspendedienst räumte ein, dass es möglich gewesen sei, mit einigem Aufwand und krimineller Energie die Daten zu kombinieren und beispielsweise mit einem Facebook-Profil zu verknüpfen. Der Blutspendedienst werde voraussichtlich auf das Facebook-Tool verzichten, teilte ein Sprecher mit. Wie viele NutzerInnen von der Datenpanne betroffen sind, ist unklar.
Facebook aber weiß überhaupt nicht, welche Fragen in einer Umfrage gestellt wurden, sondern nur, ob ein Klick auf einen Button (Schaltfläche) getätigt wurde. Ein Facebook-Sprecher sagte, für die Verwendung des Marketing-Tools gebe es klare Regeln. "Es dürfen keine sensiblen Nutzerdaten wie Informationen zu Gesundheit oder Finanzen an uns geschickt werden", betonte er. Außerdem würden die Daten des Tools nicht zur Erstellung von Interessensprofilen verwendet.