Mukoviszidose: Bekannte Medizin könnte die Lungenfunktion verbessern

Forscher haben festgestellt, dass das bereits veröffentlichte Medikament Amphotericin B bei Lungenproblemen durch Mukoviszidose Abhilfe leisten könnte. Besonders vielversprechend könnte das Mittel für die Patienten sein, die bislang auf keine Behandlungsform reagierten.

Amphotericin B könnte die Lungenfunktion bei Mukoviszidose verbessern

ForscherInnen haben festgestellt, dass das bereits veröffentlichte Medikament Amphotericin B bei Lungenproblemen durch Mukoviszidose Abhilfe leisten könnte. Besonders vielversprechend könnte das Mittel für die PatientInnen sein, die bislang auf keine Behandlungsform reagierten.

Nach aktuellem Forschungsstand könnte das Medikament Amphotericin B Menschen mit Mukoviszidose helfen, die oft im Rahmen der Behandlung auftretende chronische bakterielle Lungeninfektion zu bekämpfen. Dr. Martin Burke, Studienleiter und Chemieprofessor an der University of Illinois, äußert sich: "Das Spannende ist, dass es sich bei Amphoericin B um ein bereits getestetes und auf dem Markt veröffentlichtes Medikament handelt."

Das Team forschte anhand von menschlichem und tierischem Lungengewebe mit Mukoviszidose um herauszufinden, welche Auswirkungen das Medikament auf das Gewebe haben würde. Dabei wurde festgestellt, dass Amphotericin B Veränderungen im Lungengewebe in Gang setzte. Diese Veränderungen stehen in Zusammenhang mit einer verbesserten Lungenfunktion und beinhalten eine Wiederherstellung des ph Levels, gesteigerte antibakterielle Aktivitäten und eine verbesserte Zähigkeit der Lunge. Da das Medikament direkt in die Lunge verabreicht werden kann, könnten auch die Nebeneffekte reduziert werden.

Die Hintergründe von Mukoviszidose

Bei betroffenen Personen tritt Mukoviszidose bereits bei der Geburt auf. Hierfür ist ein defektes Protein verantwortlich, dass die Zellen, Gewebe und Drüsen beeinflusst, die Schweiß und Schleim produzieren. Infolgedessen kann sich verdickter Schleim in den betroffenen Organen bilden und zu lebensbedrohlichen Schädigungen oder Infektionen führen. In der Lunge kann Mukoviszidose die schwersten Komplikationen verursachen.

Da bei Menschen die unterschiedlichsten Arten mutierter Proteine auftreten können, funktionieren die bislang verfügbaren Behandlungsmethoden nicht bei jedem. Diese können von besonderen Techniken des Atmens oder Hustens bis zur Einnahme von verschriebenen Medikamenten oder Schleimverdünnern variieren. Das Hauptziel der Behandlung liegt darin, das Voranschreiten der Lungenkrankheit so gut wie möglich einzudämmen.

Antifungielle Medizin könnte Abhilfe schaffen

Professor Burke merkt an, dass Amphotericin B über das Potential verfügt, unabhängig vom Typ der Mutation allen Menschen mit Mukoviszidose zu helfen. "Anstatt zu versuchen, das Protein zu korrigieren oder eine Gentherapie durchzuführen, die im Hinblick auf die Lunge noch nicht effektiv ist, nutzen wir ein kleines Ersatzmolekül, dass die Hauptfunktion des fehlenden oder defekten Proteins durchführen kann."

Dadurch könnte die Behandlung besonders für die 10 Prozent der Mukoviszidose-Erkrankten vielversprechend sein, die das betroffene Protein überhaupt nicht produzieren und deshalb bislang auf keine Form der Behandlung reagieren. Es besteht allerdings noch die Notwendigkeit, weitere Untersuchungen und klinische Arzneimittelstudien durchzuführen, bevor Ärzte Patienten mit Mukoviszidose Amphotericin B als Medikament verschreiben können.

Quelle: 
Small-molecule ion channels increase host defences in cystic fibrosis airway epithelia.
Katrina A. Muraglia, Rajeev S. Chorghade, Bo Ram Kim, Xiao Xiao Tang, Viral S. Shah, Anthony S. Grillo, Page N. Daniels, Alexander G. Cioffi, Philip H. Karp, Lingyang Zhu, Michael J. Welsh & Martin D. Burke 
Naturevolume 567, pages405–408 (2019)