Melanom, ein Krebs der Melanozyten, von dem in diesem Jahr schätzungsweise 87.110 Menschen in den USA betroffen sind. Ein Bruchteil dieser Melanome kommt von bereits vorhandenen Muttermalen, der Großteil entspringt jedoch bisher unbekannten Ursachen.
Ein Forscherteam entdeckte: Wenn Melanozyten-Stammzellen eine ausreichende Anzahl an Genmutationen akkumulieren, dann können sie sich zu den Zellen entwickeln, in denen der Krebs entsteht. Unter normalen Bedingungen animiert die UV-Strahlung der Sonne Melanozyten dazu, Melanin freizusetzen - ein Pigment, das die Haut vor der Sonnenstrahlung schützt. Wenn Melanozyten-Stammzellen den Grenzwert an Genmutationen überschreiten, kann ein Tumor anfangen zu wachsen, wenn diese Hautstammzellen durch Sonneneinstrahlung aktiviert werden.
"Wenn genügend Mutationen für ein Melanom zur Verfügung stünden, wäre alles in Ordnung, bis man rausgeht und einen Sonnenbrand bekommt", sagt Andrew White, Assistenzprofessor für Biomedizinwissenschaften am Cornell’s College of Veterinary Medicine. "Die Stimuli, die normalerweise zu einer Bräunungsreaktion führen, könnten stattdessen anfangen, ein Melanom zu bilden."
Außerdem könnten die Forscher einen Weg gefunden haben, Melanomen, die durch mutierte Stammzellen entstehen, vorzubeugen. Vorab vermuteten die Wissenschaftler, dass ein Gen namens Hgma2 bei Sonneneinstrahlung in der Haut exprimiert wird. Wenn es exprimiert wird, wird es Melanozyten-Stammzellen durch Hgma2 ermöglicht, von der Basis der Haut-Haar-Follikel zur Hautoberfläche zu wandern, wo die Zellen Melanin freisetzen. White und seine Kollegen benutzten Mäuse, denen Melanozyten-Stammzellmutationen eingepflanzt wurden. Eine Gruppe der Mäuse hatte diese Mutationen, während bei der anderen Gruppe mit den Mutationen das Hgma2-Gen entfernt wurde. Dann gaben sie den Mäusen geringe Dosen an UV-Strahlung. Gerade genug, um eine Bräunungsreaktion auszulösen. Mäuse mit tumorauslösenden Mutationen und dem intakten Hgma2-Gen entwickelten Melanome, die Mäuse mit Mutationen und dem gelöschten Gen blieben jedoch gesund.
Es werden weitere Studien benötigt, um die Funktion des Hgma2-Gens besser zu verstehen. "Wir haben einen tatsächlichen Mechanismus mit Hgma2, der in Zukunft erforscht werden kann und der eine Möglichkeit zur Melanomprävention sein könnte", hält White abschließend fest.