Neue, wachsende Risiken für sexuelle Gesundheit
Prof. Norbert H. Brockmeyer, Zentrum für sexuelle Gesundheit und Medizin, Ruhr-Universität Bochum im esanum-Interview zu Risiken für die sexuelle Gesundheit.
Prof. Norbert H. Brockmeyer, Zentrum für sexuelle Gesundheit und Medizin, Ruhr-Universität Bochum im esanum-Interview zu Risiken für die sexuelle Gesundheit.
Während HIV weitgehend eingehegt zu sein scheint, sind andere sexuell übertragbare Infektionen eine wachsende Gefahr. Syphilis-Infektionen stiegen zum Beispiel um 20 Prozent. Bei Gonokokken gibt es neue Resistenzen gegen Antibiotika. Chlamydien nehmen zu. Sie führen zu Unfruchtbarkeit, sind aber jungen Menschen kaum bekannt. Gründe für die schnellere Verbreitung von STI sind unter anderem die gestiegene Mobilität der Gesellschaft, neue Möglichkeiten des Internets bei der Partneranbahnung, verschiedene Stimulanzien, sowie eine daraus resultierende sinkende Hemmschwellen. Auch Ältere mit einem aktiven Sexualleben haben neuerdings steigende Risiken, ohne sich dessen bewusst zu sein. Der STI-Kongress diskutiert deshalb die drängende Frage: wie können wir besser aufklären, besser diagnostizieren, besser therapieren?