ForscherInnen haben einen weiteren Antikörper gegen HIV getestet, der bei Infizierten die weitere Vermehrung des Virus unterdrückte. Darüber hinaus interessant: Der Antikörper musste nur wöchentlich oder sogar zweiwöchentlich verabreicht werden.
Die WissenschaftlerInnen nutzten für ihre Phase-2-Studie den sogenannten Antikörper "UB-421". Dieser ist gegen ein Protein im menschlichen Körper gerichtet, welches unter anderem das HI-Virus nutzt, um in T-Zellen einzudringen.
Insgesamt wurden 29 HIV-PatientInnen in die Untersuchungen eingeschlossen, wobei 14 von ihnen UB-421 wöchentlich über acht Wochen hinweg erhielten. Die anderen 15 ProbandInnen bekamen alle zwei Wochen für insgesamt 16 Wochen den Antikörper. Die längeren Intervalle wurden bei diesen mit höheren Infusionsdosen kompensiert.
Im Ergebnis zeigte sich, dass, obgleich alle TeilnehmerInnen für die Dauer der Studie keine antiviralen Medikamente erhielten, die Viruslast dennoch auf einem sehr niedrigen Niveau verharrte. Folglich musste der eingesetzte Antikörper die Vermehrung der Viren erfolgreich unterdrücken. Resistenzen gegen UB-421 traten in der kurzen Beobachtungsphase der Studie nicht auf. Anders als viele andere Therapieansätze greift UB-421 das HI-Virus auch nicht direkt an, sodass der für die Resistenzbildung nötige Selektionsdruck auf die Viren geringer ist.
Für HIV-PatientInnen könnte der Antikörper zukünftig eine wirkliche Verbesserung der Therapie bedeuten. Zum einen fallen die mit der täglichen Einnahme antiviraler Medikamente auftretenden Nebenwirkungen weg. Andererseits, so die ForscherInnen, könnte eine wöchentliche oder zweiwöchentliche Infusion der Antikörper die Therapietreue bei Betroffenen erhöhen. ForscherInnen weltweit arbeiten daher ebenso an weiteren Innovationen, z. B. an Kombi-Pillen, die ebenfalls sehr viel seltener als die moderne ART eingenommen werden.
Quelle: Wang CY et al., Effect of Anti-CD4 Antibody UB-421 on HIV-1 Rebound after Treatment Interruption. New England Journal of Medicine, 2019; doi: 10.1056/NEJMoa1802264