Satellitensymposium “Antikoagulation mit NOAKs in der Intensiv- und Notfallmedizin”, unterstützt von Bayer Vital. 48. Gemeinsame Jahrestagung der DGIIN und ÖGIAIN.
Neue orale Antikoagulanzien (NOAKs oder DOAKs) haben das Spektrum der zur Verfügung stehenden Medikamente zur antithrombotischen Prophylaxe und Therapie erweitert. Standen bisher Vitamin-K-Antagonisten zur Verfügung, gibt es mit den NOAKs seit einigen Jahren Präparate zur Schlaganfallprophylaxe für Patienten mit Vorhofflimmern sowie zur Therapie einer venösen Thromboembolie (VTE) eine weitere Alternative.
Auf der 48. Gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) und der Österreichischen Gesellschaft für Internistische und Allgemeine Intensivmedizin und Notfallmedizin (ÖGIAIN) diskutierten führende Experten die “Antikoagulation mit NOAKs in der Intensiv- und Notfallmedizin”. Generell sei davon auszugehen, dass allein schon der demografische Wandel mit einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft die Bedeutung von gerinnungshemmenden Medikamenten weiter erhöhen werde. Allerdings sei bei den relativ neuen Medikamentengruppe NOAKs der Erfahrungsschatz in der Anwendung noch begrenzt.
Prof. Uwe Janssens, Chefarzt und Sektionsleiter Intensivmedizin, IMC und Notaufnahme mit Chest-Pain-Unit am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler wies in seinem Vortrag darauf hin, dass NOAKs mehreren Studien zufolge mit einer oralen Antikoagulation und Vitamin-K-Antagonisten gleichzusetzen seien, es aber gleichzeitig einige Faktoren wie Alter, Nieren- und Leberfunktion, Komedikationen und Gewicht gebe, die ihre Wirksamkeit beeinflussen können. “Zusammengefasst bestätigen die Real-Life-Daten die Wirksamkeit und Sicherheit von DOAKs”, so Janssens in seinem Fazit. Als großer Vorteil der NOAKs gilt, dass sie aufgrund ihrer Verabreichung als Tablette einfacher steuerbar seien und eine Gerinnungskontrolle zumindest nicht mehr im bisherigen Umfang notwendig ist.
Prof. Martin Möckel, Leiter der Rettungsstellen der Charité-Standorte Virchow Klinikum und Mitte in Berlin präsentierte ergänzend Zahlen, dass Blutungen bei einer Antikoagulation mit NOAKs eher selten seien. Allerdings sei “die Frage eines Antidots noch offen” und auch die “Möglichkeit einer Unterdosierung” gelte es zu beachten. Er ist überzeugt davon, dass NOAKs künftig bei oben genannten Indikationen eine wichtige Rolle spielen werden.