Krebs der Bauchspeicheldrüse ist heimtückisch, weil er erst spät Beschwerden macht. Ein Bluttest, der frühe Pankreaskarzinome entdeckt, soll in einer Studie auf seine Praxistauglichkeit untersucht werden.
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 17.000 Menschen an einem Karzinom der Bauchspeicheldrüse, mit steigender Tendenz. Diese Krebsart ist zwar seltener als zum Beispiel der Dickdarmkrebs, führt aber viel häufiger zum Tode. Schon 2030 wird das Pankreaskarzinom die zweithäufigste Krebstodesursache sein, weil es in den meisten Fällen zu spät diagnostiziert wird, um noch durch eine Pankreasoperation geheilt zu werden. Häufig ist es schwierig, ein frühes Pankreaskarzinom von einer chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse zu unterscheiden. Bisher existiert auch kein zuverlässiger Labortest zur Unterscheidung der beiden Krankheiten.
"Um festzustellen, ob sich der Test auch für die Erkennung von kleinen und frühen Tumoren eignet, werden 1.500 Hochrisikopatienten untersucht", informierte der Direktor der Klinik für Innere Medizin A an der Unimedizin Greifswald, Prof. Dr. Markus M. Lerch. "Hierzu gehören nicht nur Patienten mit verdächtigen Röntgenbefunden der Bauchspeicheldrüse, sondern auch Frauen und Männer, die im Alter von über 50 Jahren erstmals an einem Diabetes mellitus erkranken. In den ersten zwei Jahren nach der Neuentdeckung eines Diabetes ist in dieser Altersgruppe das Risiko, ein Pankreaskarzinom zu entwickeln, hundertfach erhöht. Besteht der Diabetes länger, fällt das Risiko wieder ab", so Lerch.
Für diese klinische Untersuchung zur Entdeckung von frühen Pankreaskarzinomen (META-PAC Studie) sucht das Studienzentrum der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin A freiwillige Teilnehmende, bei denen im Alter von über 50 erstmals ein Diabetes diagnostiziert wurde.
Das Greifswalder Pankreaszentrum gehört zu den wichtigsten deutschen Expertenzentren seiner Art und betreibt die größte interventionelle Endoskopie in Mecklenburg-Vorpommern. Jährlich suchen mehr als 800 Patienten mit Pankreaserkrankungen medizinischen Rat in Greifswald.
Quelle Text und Bild: Universitätsmedizin Greifswald