Die Zahl der Menschen mit Parkinson könnte einer aktuellen Studie zufolge bis zum Jahr 2040 um das Dreifache ansteigen. Das zunehmende Alter ist dafür nur ein Faktor. Auch Umweltfaktoren, wie der steigende Pestizideinsatz, werden hierfür verantwortlich gemacht.
Die Hände zittern, die Muskeln versteifen und alles läuft nur noch in Zeitlupe ab. So äußert sich Parkinson bei vielen Betroffenen. Und das Krankheitsbild wird häufiger. In den 1990er Jahren bis 2015 verdoppelte sich die Zahl der Parkinson-Patienten, sodass heute schon weltweit etwa sechs Millionen Menschen mit der Krankheit leben.
Der Blick in die Zukunft ist zudem wenig positiv. Der Trend zu immer mehr Parkinsonfällen setzt sich laut Statistik derzeit fort. Bis zum Jahr 2040, so schätzen Forscher, könnten bis zu 17 Millionen Menschen auf der Welt die sogenannte "Schüttellähmung" bekommen. Das dies nicht allein mit dem steigenden Lebensalter zu erklären ist, leuchtet ein. Vielmehr sollen Umweltgifte diese Entwicklung zusätzlich beschleunigen. Hauptverantwortlich könnten Schwermetalle, Lösungsmittel und vor allem die Pestizide sein.
Zwar sei Parkinson für sich ja nicht infektiös, aber seine Ausbreitung weist viele Parallelen zu echten Pandemien auf. So nehme beispielsweise die Parkinson-Inzidenz weltweit zu und ist nicht allein auf bestimmte Regionen begrenzt. Dennoch seien sogenannte "Parkinson-Hotspots" zu beobachten, die sich langsam von West nach Ost verschieben. Das neue Zentrum der "Parkinson-Epidemie" könnte demnach in China liegen.
Nach Ansicht der Wissenschaftler dieser aktuellen Studie sollten nun weltweit die Anstrengungen verstärkt werden, die Ursachen und mögliche Heilmittel für Parkinson zu untersuchen. Selbst 50 Jahre nach der Entwicklung erster Medikamente sei noch immer fast nichts zu den Ursachen der Erkrankung bekannt. Dies macht die Prävention zusätzlich und unnötigerweise schwieriger. Auch wirft die Forschung einen neuen Spot auf die vielfach diskutierten schädlichen Auswirkungen von Pestiziden auf die menschliche Gesundheit. Dort sind letztlich vielleicht noch einige Überraschungen zu erwarten.
Quelle: Journal of Parkinson’s Disease, 2019; doi: 10.3233/JPD-181474