In einer Phase III – Studie1 an 160 Typ-2-Diabetespatienten über 28 Wochen in Japan wurde mit Pemafibrat (K-877, Kowa Company) eine Absenkung erhöhter Triglyceridspiegel um 45% und ein Anstieg von HDL-Cholesterin gegenüber Plazebo gefunden. LDL-Cholesterin wurde nicht beeinflusst.
Es wurde eine Abnahme der Insulinresistenz (HOMA) beobachtet, aber kein Einfluß auf Nüchternwerte für Glukose und Insulin oder HbA1c. Der Fibroblast-Growth-Factor-1 (FGF-1) stieg signifikant an. Mit Pemafibrat wurden keine klinisch bedeutsamen Nebenwirkungen auf die Leber oder Nierenfunktion wie etwa Kreatininanstiege gesehen (siehe auch Lit.2).
Die Kowa Company startete global die PROMINENT-Studie3, um den Einfluß von Pemafibrat auf das kardiovaskuläre Outcome bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und atherogener Dyslipidämie zu klären. Sollte sich ein positiver Effekt ergeben, würde, wie der Erstautor, Dr. Araki mitteilte (4), weltweit die Approbation von Pemafibrat beantragt werden.
Kommentar von Prof. Dr. Helmut Schatz
In einer der ACCORD-Follow-up-Studien5 kam es unter Fenofibrat, zusätzlich zu Statinen, zu einer signifikanten Abnahme des Komposit-Endpunktes von tödlichem und nicht-tödlichem Herzinfarkt und Schlaganfall in der Subgruppe von Typ-2-Diabetespatienten mit Hypertriglyceridämie und niedrigem HDL (Hazard Ration 0.73 vs. Plazebo).
Fibrate haben am PPAR-alpha-Rezeptor eine nur relativ geringe Potenz und begrenzte Selektivität. Pemafibrt reduziert bei atherogener Dyslipidämie ausgeprägt die Triglyceride, Remnant- Cholesterol und Apolipoprotein CIII und es wird auch der FGF-1 erhöht, der an der metabolischen Homöostase beteiligt ist2.
Im Vergleich zu Fenofibrat senkte Pemafibrat die Triglyceride stärker und es gab weniger unerwünschte Nebenwirkungen an Leber und Nieren. Auch Fibrinogen wurde reduziert6. Somit wird Pemafibrat, sollte es zugelassen werden, eine günstige therapeutische Option der Dyslipidämie bei Typ-2-Diabetes darstellen.