Servicestelle für Kassenpatienten gestartet

Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen organisiert ein neues Angebot für Kassenpatienten. Sie sollen schneller einen Termin bei einem Facharzt bekommen. Bisher gibt es dort oft lange Warteze

Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen organisiert ein neues Angebot für Kassenpatienten. Sie sollen schneller einen Termin bei einem Facharzt bekommen. Bisher gibt es dort oft lange Wartezeiten.

Kassenpatienten in Niedersachsen sollen nicht mehr monatelang auf einen Termin beim Facharzt warten müssen. Am 25. Januar geht aus diesem Grund die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) an den Start. Die Einrichtung hat die Aufgabe, Patienten mit einer Überweisung vom Hausarzt innerhalb von vier Wochen einen Termin beim Spezialisten zu vermitteln.

Die KVN setzt damit das von der Bundesregierung beschlossene Konzept zur Versorgungsstärkung um – allerdings ohne davon überzeugt zu sein. «Wir schaffen eine weitere regularische Instanz, die das Problem der vollen Arztpraxen nicht lösen wird», sagte KVN-Sprecher Detlef Haffke der Deutschen Presse-Agentur.

Alle Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder sind dazu verpflichtet, solche Servicestellen einzurichten. Sie werden aus den Honoraren der Ärzteschaft finanziert. Die niedergelassenen Mediziner hatten zuvor vergeblich versucht, das Bundesgesundheitsministerium von dem Vorhaben abzubringen. Ein Argument war, dass die Wartezeiten in deutschen Praxen im weltweiten Vergleich vergleichsweise kurz seien.

Dagegen sind die Krankenkassen von der Idee überzeugt. Die Kassenärztlichen Vereinigungen seien gesetzlich verpflichtet, die ambulante Versorgung der Menschen sicher zu stellen, sagte der Sprecher des GKV-Spitzenverbandes in Berlin, Florian Lanz. Bei der zeitnahen Terminvergabe bei Fachärzten hätten sie bisher offenkundig häufig versagt. «Die Terminservicestellen können für die Patienten eine wirklich gute Sache werden, wenn die Kassenärztlichen Vereinigungen sie professionell und serviceorientiert umsetzen», sagte Lanz.

Text: dpa /fw

Foto: Nagy-Bagoly Arpad / Shutterstock.com