Auch wenn im April mehr Menschen starben als im Durchschnitt ist laut Statistischem Bundesamt die Übersterblichkeit in Deutschland "vergleichsweise gering". Das geht aus einer in Wiesbaden veröffentlichten Sonderauswertung hervor. Für die jüngeren Daten nutzten die StatistikerInnen die Sterbefallmeldungen der Standesämter. Damit liegen vorläufige Daten bis Mitte April vor.
In der Woche 13. bis 19. April 2020 starben in Deutschland demnach mindestens 18.693 Menschen: 1.343 Fälle weniger als in der Woche davor, aber acht Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Da die Grippewelle seit Mitte März als beendet gilt, führen die StatistikerInnen die "leichte Übersterblichkeit" auf die Corona-Pandemie zurück. Todesursachen werden in den Meldungen der Standesämter nicht erfasst.
"Im europäischen Vergleich ist das Ausmaß der sogenannten Übersterblichkeit in Deutschland vergleichsweise gering", bilanzierten die StatistikerInnen. Italien berichtet laut Statistischem Bundesamt von einer um knapp 50 Prozent erhöhten Sterbefallzahl für den März im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019. Für den Ballungsraum Stockholm seien Anfang April sogar doppelt so hohe Sterbefallzahlen gemeldet worden.
In Frankreich war die Zahl der Todesfälle zwischen dem 1. März und dem 4. Mai 2020 um 22 Prozent höher als im gleichen Zeitraum im Vorjahr und 14 Prozent höher als 2018, wie die Statistikbehörde mitteilte. Regional gab es den stärksten Anstieg im Großraum Paris - hier wurde ein Anstieg um 83 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet - gefolgt von der an Deutschland grenzenden Region Grand Est (plus 49 Prozent). Insgesamt registrierte Frankreich bis zum Abend des 15.05. nach Behördenangaben 27.529 Todesfälle.