Steigende Ausgaben für Medikamente in Schleswig-Holstein
Die niedergelassenen Ärzte haben den 2,4 Millionen gesetzlich Versicherten in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr Arzneimittel im Wert von 1,25 Milliarden Euro verschrieben.
Ausgaben für Medikamente weiter gestiegen
Die niedergelassenen Ärzte haben den 2,4 Millionen gesetzlich Versicherten in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr Arzneimittel im Wert von 1,25 Milliarden Euro verschrieben.
Dies waren 40 Millionen Euro oder 3,5 Prozent mehr als 2015, wie die Techniker Krankenkasse am Mittwoch unter Berufung auf Statistiken des GKV-Spitzenverbandes berichtete. Mehr als 25 Millionen Packungen seien verordnet worden.
Im Durchschnitt bekam jeder gesetzlich Versicherte im Land Medikamente für 516 Euro verschrieben, nach 501 Euro im Jahr zuvor. Schleswig-Holstein liegt damit um 90 Euro unter dem Bundesmittel. Die Patienten mussten insgesamt 77,9 Millionen Euro zuzahlen. Das waren 32 Euro je Versicherten.
Die Entwicklung der Arzneimittelausgaben zeige, dass alle Reformbemühungen bisher keine dauerhafte Wirkung gezeigt hätten, sagte der Leiter der TK-Landesvertretung, Johann Brunkhorst. Der Bundestag habe die geplante Umsatzschwelle für neue Arzneimittel gekippt. "Damit können die Hersteller auch weiterhin im ersten Jahr nach der Markteinführung völlig willkürlich die Preise festlegen", kritisierte Brunkhorst. "Selbstverständlich dürfen neu entwickelte Medikamente teurer sein, aber eben nur, wenn sie auch einen sinnvollen und nachgewiesenen Zusatznutzen gegenüber den etablierten Arzneimitteln haben."