Die Techniker Krankenkasse (TK) hat Hilfe für in Not geratene ApothekerInnen angekündigt. Die Insolvenz des Apotheken-Dienstleisters AvP bringt viele Apotheken in finanzielle Bedrängnis. Die TK werde eine Sonderzahlung an die neuen Dienstleister der Apotheken entrichten und eine reguläre Abschlagszahlung von Anfang November auf Mitte Oktober vorziehen, kündigte ein TK-Sprecher in Düsseldorf an.
Außerdem verzichte die TK darauf, die vertraglich geregelte Abrechnungsfrist durchzusetzen. Das bedeutet, dass Apotheken drei Monate statt einen Monat Zeit haben, das Rezept in die Abrechnung zu geben, ohne eine Strafzahlung befürchten zu müssen.
Die Apothekerkammer Nordrhein hatte zuvor Alarm geschlagen, weil sie die Medikamentenversorgung durch die Insolvenz des Rezeptabrechners AvP gefährdet sieht. Durch die Insolvenz seien schätzungsweise zwischen 250 und 300 Millionen Euro auf AvP-Konten eingefroren
Bis zu 3.500 ApothekerInnen, etwa jede oder jeder sechste in Deutschland, waren AvP-KundInnen. Einer Schätzung zufolge schuldet der Abrechner ihnen im Durchschnitt 120.000 Euro. In Einzelfällen sollen ApothekerInnen sogar auf mehr als eine Million Euro Umsatz warten.
In Rechenzentren hatte AvP das Zahlungsgeschäft der Apotheken mit den Krankenkassen abgewickelt. Eigentlich sollten die Gelder der Apotheken dabei auf Treuhandkonten vor unbefugtem Zugriff geschützt sein.