TNF- und Anti-IL-17-zielgerichtete Therapie bei der PsA

Tumornekrosefaktor (TNF) und Interleukin 17 (IL-17) sind an der Pathogenese der Psoriasisarthritis (PsA) beteiligt. In der Sitzung Spondylarthropathien und Psoriasisarthritis – Klinische Aspekte und Behandlung I wurden Studien präsentiert, die die Wirksamkeit und Sicherheit von TNF- und IL-17-zielgerichteten Medikamenten beurteilten.

Tumornekrosefaktor (TNF) und Interleukin 17 (IL-17) sind an der Pathogenese der Psoriasisarthritis (PsA) beteiligt. In der Sitzung Spondylarthropathien und Psoriasisarthritis – Klinische Aspekte und Behandlung I wurden Studien präsentiert, die die Wirksamkeit und Sicherheit von TNF- und IL-17-zielgerichteten Medikamenten beurteilten.

ABT-122 ist ein Dual-Variable-Domain-Immunglobulin-Inhibitor von TNF und IL-17A, der ein förderliches Sicherheitsprofil in Phase-1-Studien gezeigt hat. Philip Mease (University of Washington, Seattle) stellte Ergebnisse einer Phase-2-Studie bei 240 PsA-Patienten mit unzureichender Wirkung von Methotrexat vor. Die Patienten wurden in einem 3:3:3:1-Verhältnis randomisiert, um ABT-122 (120mg oder 240 mg jede Woche), Adalimumab 40mg jede zweite Woche oder Placebo subkutan in einer zwölfwöchigen doppel-blinden Parallel-Gruppen-Studie zu erhalten. ACR20-Antworten für beide ABT-122-Dosisgruppen waren statistisch besser als Placebo und vergleichbar mit Adalimumab. Auf DAS28 basierende niedrige Krankheitsaktivitäten waren dem Placebo über alle aktiven Dosisarme überlegen, unterschieden sich jedoch nicht zwischen ABT-122 und Adalimumab. Alle aktiven Dosisarme zeigten höhere PASI 75 und PASI 90 Ansprechraten als Placebo. Bei der Behandlung auftretende unerwünschte Ereignisse waren in allen aktiven Behandlungsgruppen ähnlich. (1)

Eine zweite von Philip Mease vorgestellte Studie untersuchte die Wirksamkeit von Ixekizumab, einem monoklonalen IgG4-Antikörper, der mit hoher Affinität und Spezifität an das proinflammatorische Zytokin IL-17A bindet. In dieser Phase-3-Studie (SPIRIT P1) erwies sich Ixekizumab bereits als überlegen gegenüber Placebo im Erreichen einer ACR20 Antwort in Woche 24 bei biologisch DMARD-naiven Patienten mit aktiver PsA. Ergebnisse der erweiterten Periode (Woche 24-52, Ixekizumab Q2W oder Q4W) zeigen, dass Ixekizumab die Zeichen und Symptome der PsA, einschließlich Arthritis, Daktylitis und Enthesitis sowie Hautmanifestationen, klinisch signifikant verbessert.(2)

Der monoklonale Antikörper Ustekinumab hat IL23 zum Ziel, welches ein Aktivator des IL17-Weges ist. Laura Savage (University of Leeds) stellten Daten einer Studie vor, die die Wirkung von Ustekinumab auf subklinische Enthesiopathie bei asymptomatischen Psoriasis-Patienten ohne bisherige Behandlung untersuchte. Die subklinische Enthesiopathie wird bei bis zu 50% der Psoriasis-Patienten gefunden und es wird angenommen, dass sie der entzündlichen PsA vorausgeht. Bisher ist unbekannt, ob eine wirksame Behandlung in der asymptomatischen Phase, Entzündungen und Schäden reduzieren kann. Die Studie legt nahe, dass eine Ustekinumab-Therapie bei Psoriasis die entzündlichen Merkmale der subklinischen Enthesiopathie unterdrückt. Dies unterstützt das Konzept, dass eine zeitige Intervention die Entstehung der Arthritis verhindern kann.(3)

In der FUTURE 1 – Studie lieferte Secukinumab, ein monoklonaler Anti-Interleukin-17A-Antikörper, schnelle und signifikante Verbesserungen in den wichtigsten klinischen Bereichen der PsA. Philip Maese stellte ein Update der Ergebnisse dieser Studie nach einem 3-Jahres-Follow-up vor. Secukinumab induzierte nachhaltige Verbesserungen in Zeichen und Symptomen und multiplen klinischen Bereichen der aktiven PsA bei Patienten, die 3 Jahre die Therapie bekamen. Secukinumab war gut verträglich mit einem Sicherheitsprofil, wie zuvor berichtet.(4)

Darüber hinaus präsentierte Atul Deodhar (Oregon Health & Science University, Portland) Ergebnisse einer Metaanalyse von 12 Phase-2- und 3 Phase-3-Studien (n=4975) über die Inzidenz von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa bei den mit Secukinumab behandelten Patienten in Studienprogrammen zu Psoriasis, PsA und ankylosierender Spondylitis. Diese Metaanalyse kommt zu dem Ergebnis, dass selten Fälle von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa bei Patienten mit Psoriasis, PsA oder ankylosierender Spondylitis gemeldet wurden; in den Psoriasis und PsA-Kohorten waren die Raten ähnlich.(5)

Quellen:

  1. Mease PJ, et al. Arthritis Rheumatol. 2016; 68 (suppl 10): abstract 958
  2. Mease PJ, et al. Arthritis Rheumatol. 2016; 68 (suppl 10): abstract 959
  3. Savage L, et al. Arthritis Rheumatol. 2016; 68 (suppl 10): abstract 960
  4. Mease PJ, et al. Arthritis Rheumatol. 2016; 68 (suppl 10): abstract 961
  5. Deodhar, et al. Arthritis Rheumatol. 2016; 68 (suppl 10): abstract 962