Updates zu COVID-19 Impfstoffen bei rheumatischen Erkrankungen

Rituximab ist mit einer stark beeinträchtigten Immunogenität des Impfstoffs von Pfizer BioNTech bei autoimmunen entzündlichen rheumatischen Erkrankungen (AIIRDs) verbunden. Glucocorticoide, Abatacept, Mycophenolatmofetil und Methotrexat untergraben die Immunogenität dieses Impfstoffs auch in dieser Population.

Rituximab ist mit einer stark beeinträchtigten Immunogenität des Impfstoffs von Pfizer BioNTech bei AIIRDs-Patient:innen verbunden

Rituximab ist mit einer stark beeinträchtigten Immunogenität des Impfstoffs von Pfizer BioNTech bei autoimmunen entzündlichen rheumatischen Erkrankungen (AIIRDs) verbunden. Glucocorticoide, Abatacept, Mycophenolatmofetil und Methotrexat untergraben die Immunogenität dieses Impfstoffs auch in dieser Population1. Eine zweite Studie untersuchte das Sicherheitsprofil von COVID-19 Impfstoffen bei Patient:innen mit rheumatischen und muskuloskelettalen Erkrankungen (RMD). Die Ergebnisse zeigten, dass COVID-19-Impfstoffe bei diesen Patient:innen sicher und gut verträglich sind2.

In einer prospektiven, beobachtenden, offenen, kontrollierten Multicenterstudie, die von Dr. Victoria Furer (Tel Aviv Sourasky Medical Center, Israel) vorgestellt wurde, wurden Immunogenität, Sicherheit und Wirksamkeit des Pfizer BioNTech-Impfstoffs in einer erwachsenen AIIRD-Population (n=686, Durchschnittsalter 59) 2-6 Wochen nach Verabreichung der zweiten Impfstoffdosis untersucht. Die Kontrollgruppe bestand aus 121 gesunden Personen1. Ein Wert von >15 bindenden Antikörpereinheiten (BAUs) wurde als Cut-off für Seropositivität angesehen. Die Seropositivitätsrate betrug 86% in der AIIRD-Gruppe gegenüber 100% in der Kontrollgruppe. Patient:innen, die mit Rituximab behandelt wurden, zeigten die niedrigsten Seropositivitätsraten (41,4%). 

Andere DMARDs, die mit reduzierten Seropositivitätsraten assoziiert waren, waren Glukokortikoide (66,2%), Abatacept (62,5%), Mycophenolat Mofetil (64,3%) und in geringerem Maße Methotrexat (84,1%). Darüber hinaus wurden niedrigere Seropositivitätsraten häufiger bei Patient:innen >65 Jahre (79,3%) und für bestimmte AIIRD-Diagnosen beobachtet (rheumatoide Arthritis 82,1%; idiopathische entzündliche Myopathien 36,8%; und ANCA-assoziierte Vaskulitis 30,77%). Dr. Furer argumentierte, dass zur Verbesserung der Immunogenität des Impfstoffs von Pfizer BioNTech eine Verschiebung der Behandlung mit Rituximab oder ein Aufschub der Behandlung mit Mycophenolatmofetil oder Abatacept, insbesondere in Kombination mit Methotrexat, erwogen werden sollte. 

Sicherheitsprofil der Impfstoffe ähnlich wie in der allgemeinen Bevölkerung

Dr. Pedro Machado (University College London, UK) stellte die Ergebnisse einer Studie vor, in der die Sicherheitsdaten der COVID-19 Impfstoffe (Pfizer BioNTech 78%, Moderna 5%, AstraZeneca 16%, andere 1%) analysiert wurden, die bei RMD-Patient:innen (n=1519, Durchschnittsalter 63, 68% Frauen) aus dem COVAX-Register eingesetzt wurden2. Die Ergebnisse zeigten, dass das Sicherheitsprofil der Impfstoffe bei Patient:innen mit RMD ähnlich dem der Allgemeinbevölkerung war. Unerwünschte Ereignisse (AEs) traten bei 31% der Patient:innen auf. 

Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen und generalisierte Muskelschmerzen waren die häufigsten AEs. Systemische/Organ-Nebenwirkungen wurden in 33 Fällen berichtet. Diese AEs waren vielfältig und meist leicht oder moderat. Schwere AEs wurden in 2 Fällen berichtet: 1 Fall von transienter Hemiparese bei einem Patienten mit systemischer Sklerose und systemischem Lupus erythematodes und ein Fall von Riesenzellarteriitis bei einem Patienten mit Osteoarthritis.

Quellen:
1. Furer V, et al. Immunogenicity and safety of the BNT162b2 mRNA COVID-19 vaccine in adult patients with autoimmune inflammatory rheumatic diseases (AIIRD) compared to the general population: a multicenter study. LB0003, EULAR 2021 Virtual Congress, 2-5 June.
2. Machado PM. COVID-19 vaccine safety in patients with rheumatic and musculoskeletal disease. LB0002, EULAR 2021 Virtual Congress, 2-5 June.