Neue Ursache für Therapieversagen bei Asthma gefunden

Für einige Asthmatiker bringen derzeitige Medikamente keine Linderung der asthmatischen Symptome. Nachdem ein alternativer Grund für die Erkrankung der Luftwege gefunden wurde, welcher durch aktuelle

Für einige Asthmatiker bringen derzeitige Medikamente keine Linderung der asthmatischen Symptome. Nachdem ein alternativer Grund für die Erkrankung der Luftwege gefunden wurde, welcher durch aktuelle Medikamente nicht abgedeckt wird, haben Forscher nun neue Hinweise für mögliche Gründe des Therapieversagens gefunden.

Der Koautor der Studie, Reynold A. Panettieri, tätig an der Rutgers Universität in New Jersey, und seine Kollegen berichten, dass ihre Ergebnisse die Türen für neue Therapieoptionen des Asthma bronchiales öffnen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden im Journal of Clinical Investigations publiziert.

Nach Angaben des Centers for Disease Control and Prevention haben rund 25 Millionen Amerikaner asthmatische Beschwerden. Die Zahlen steigen weiter an.

Ein Großteil der Asthmapatienten ist in der Lage, ihre Beschwerden zu managen. Sie können zum Beispiel Asthmaattacken verhindern, indem sie Trigger des Asthmas, wie die Exposition gegenüber Pollen, aus dem Weg gehen und Medikamente wie Kortikosteroide inhalieren.

Jedoch gibt es immer wieder Patienten, die von bestimmten Medikamenten nicht profitieren. Die Ursachen hierfür sind nicht bekannt. Daher glauben Panettieri und seine Kollegen, dass ihre Studie eine stark benötigte Erklärung bietet.

Höhere NPY-Konzentrationen bei Mäusen mit einem hyperreagiblen Bronchialsystem gefunden

In ihrer Studie haben die Wissenschaftler einige Gene bei Mäusen inaktiviert und fanden heraus, dass es bei dem Knock-out von bestimmten Genen zu der Entstehung eines asthmaähnlichen Zustandes kommt, dem hyperreagiblen Bronchialsystem (im Englischen: airway hyper-responsiveness = AHR).

Ein AHR ist ein Hauptcharakteristikum des Asthma bronchiales, bei dem die Luftwege eine erhöhte Sensitivität gegenüber eingeatmeter Stimuli zeigen. Die Hyperreagibilität kann zu einer Entzündung der Atemwege und Atemschwierigkeiten führen.

In einem zweiten Schritt analysierten die Wissenschaftler die Genaktivität der Epithelialzellen in den Atemwegen und verglichen sie mit der Genaktivität der gleichen Zellen in Kontrollmäusen, die kein AHR hatten.

Die Mäuse mit dem AHR hatten höhere Konzentrationen des Neuropeptid Y (NPY) als die Kontrollgruppe. Das NPY ist ein Signalmolekül und ein Neurotransmitter, der am häufigsten im zentralen Nervensystem zu finden ist.

“Die biologische Rolle des NPY besteht darin, die Konstriktion von Blutgefäßen zu stimulieren,” sagt Panettieri. “Bisherige Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass verschiedene Varianten des Gens mit einem erhöhten Risiko für eine Asthmaerkrankung assoziiert sind, wobei NPY bisher nicht dafür bekannt war, einen direkten Einfluss auf das Asthma zu haben.”

Das Blockieren von NPY könnte eine effektive Asthmatherapie darstellen

Im nächsten Schritt wollten die Forscher feststellen, ob NPY auch eine Rolle im humanen Asthma hat.

Wenn gesunde humane Luftwege dem NPY ausgesetzt werden, konnte das Team finden, dass das Molekül eine AHR-ähnliche Reaktion triggern konnte. Zusätzlich löste das NPY eine Induktion von Signalwegen aus, die in einer Kontraktion der Luftwege resultierte.

Auf ihren Forschungsergebnissen basierend gehen die Wissenschaftler davon aus, dass eine Blockierung der NPY-Aktivität in Asthmapatienten eine praktikable Therapieoption sein könnte und Hoffnung für Patienten stiften könnte, die auf bisherige Therapieoptionen nicht ansprechen.

Herr Panettieri merkt an, dass NPY-hemmende Medikamente bereits existieren und für andere Konditionen verwendet werden. So kommen sie in der Behandlung von Bluthochdruck und Übergewicht zur Anwendung.

Eine probatorische Anwendung dieser Medikamente in der Therapie des humanen Asthmas ist ein aufregender nächster Schritt auf dem Weg zur Entwicklung eines neuen Medikaments für Asthmapatienten.

Text: esanum / ab

Foto: Aksabir / Shutterstock.com