Haben Sie sich als Neujahrsvorsatz vorgenommen, auf gesündere Lebensmittel zurückzugreifen? Das ist durchaus lobenswert, halten Sie jedoch Ausschau, welche Lebensmittel wirklich gesund sind und nicht nur als solche deklariert werden.
Jacob Suher hat mit seinen Kollegen an der University of Texas-Austin in einer neuen Studie untersucht, inwiefern sich Verbraucher von den Faktoren “gesund” und “ungesund” in ihrem Essverhalten beeinflussen lassen. Die Idee entstammte der These, dass wir gesunde Lebensmittel in viel größeren Mengen konsumieren, weil wir sie als weniger sättigend empfinden.
Die Wissenschaftler führten insgesamt drei Experimente durch, als erstes wurden 50 Studenten dazu instruiert, einen impliziten Assoziationstest durchzuführen, bei welchem sie einschätzen sollten, ob gesunde Lebensmittel weniger sättigend sind als ungesunde Nahrungsmittel. Daraufhin wurden 40 Studenten von der Forschern beauftragt, Kekse zu essen, die als gesund deklariert waren oder Kekse, an denen ein ungesundes Image haftete. Im Rahmen des dritten Experiments wurde das Essverhalten von 72 Studenten in Abhängigkeit der dargestellten Faktoren “gesund” und “ungesund” beurteilt. Den Studenten wurden Kurzfilme über Lebensmittel gezeigt, evaluiert wurde hier der Einfluss der visuellen Stimuli auf die Menge des Nahrungskonsums während des Films.
Im Keks-Experiment kristallisierte sich heraus, dass Probanden, die den als gesund deklarierten Keks aßen, anschließend ein größeres Hungergefühl verspürten, als es bei Studienteilnehmern der Fall war, die den ungesunden Keks zu sich genommen haben.
Das letzte Experiment suggerierte, dass die Probanden größere Mengen konsumierten, wenn die Lebensmittel als gesund dargestellt wurden. Ungesunde Lebensmittel wurden dagegen in deutlich kleineren Mengen konsumiert.
Interessanterweise vermerkten Probanden, die nicht an die aufgestellte These glaubten, ebenfalls ein größeres Hungergefühl nachdem sie den als gesund deklarierten Keks gegessen haben.
Diese Studie fungiert in gewissermaßen als Warnung vor der Lebensmittelindustrie. Viele Lebensmittel werden als gesund dargestellt, obwohl sie große Mengen von Zucker oder Fett enthalten. Konsumiert man diese Lebensmittel in Übermengen, so kann hierdurch auch Übergewicht initiiert werden. Auch sogenannte Light-Produkte sind mit Vorsicht zu genießen, den Konsumenten wird suggeriert, dass sie diese Produkte guten Gewissens konsumieren können. Der darin oftmals enthaltene Süßstoff ist für den Insulinspiegel problematisch, da er Heißhungeranfälle hervorrufen kann. Daher sollte sich der Verbraucher nicht von Werbekampagnen beeinflussen lassen und selbst einschätzen, ob Produkte als gesund zu bewerten sind.
Text: esanum/ Daniela Feinhals
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