Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine Krebsart, die eine der niedrigsten Überlebensraten aufweist. Eine neue Studie an Mäusen lässt nun jedoch Hoffnung aufkommen: Cannabidiol könnte für eine drastische Verbesserung sorgen.
Dem Robert-Koch-Institut zufolge sind im Jahr 2014 über 17.000 Menschen an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt. Um das in Relation zu setzen: 2015 war von über 67.700 Prostatakrebs-Neuerkrankungen die Rede. Damit wird Bauchspeicheldrüsenkrebs zwar verhältnismäßig selten diagnostiziert - doch nur 8,5 Prozent der Betroffenen schaffen es mindestens fünf Jahre nach Stellung ihrer Diagnose zu überleben.
Mit der Intention, diese Überlebensrate möglichst auszweiten, haben Forscher der Queen Mary University of London und der Curtin University den Effekt von Cannabidiol (CBD) auf Bauchspeicheldrüsenkrebs untersucht. Die etablierte Chemotherapie wurde den Teilnehmern weiterhin verabreicht, mit der Gabe von Cannabidiol erhofft sich das Forscherteam jedoch, die Prognose der Patienten zu verbessern. "Die Lebenserwartung von Bauchspeicheldrüsenkrebs-Patienten hat sich in den letzten 40 Jahren kaum verändert, denn der Markt hält nur einige wenige Therapien, die primär der Schmerzbehandlung dienen, parat", heißt es von Studienautor Prof. Marco Falasca.
Die Wissenschaftler integrierten Cannabidiol in ihre Untersuchungen und sahen von Tetrahydrocannabinol (THC) ab, da CBD im Gegensatz zu THC nicht mit einer psychoaktiven Wirkung vergesellschaftet ist. In einem Mausmodell testeten die Forscher das Medikament Gemcitabin, das im Rahmen der Chemotherapie zum Einsatz kam, zusammen mit Cannabidiol. Die Studienergebnisse zeigen, dass die Mäuse, denen Gemcitabin in Kombination mit Cannabidiol verabreicht wurde, eine dreimal so lange Lebensdauer hatten wie die Mäuse aus der Kontrollgruppe
"Da Cannabidiol für den klinischen Gebrauch bereits zugelassen ist, können wir schon bald in die nächste Runde starten und diese Kombination an Menschen testen", so Falasca. Zudem, so zeigten bereits vorangegangene Studien, gestaltet CBD die Chemotherapie schonender, gerade hinsichtlich der Nebenwirkungen, die Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen umfassen.
Weitere detaillierte Informationen und Studienergebnisse zum Thema Schmerztherapie finden Sie in unserer Kongressberichterstattung vom Schmerz- und Palliativtag 2018. Das esanum Kongress-TV moderiert Medizinkorrespondent Dr. Christoph Specht.