In Deutschland hat rund ein Drittel der Erwachsenen eine durch Fetteinlagerung vergrößerte Leber – und die Zahl nimmt stetig zu. Auch bereits jedes dritte übergewichtige Kind leidet an diesem Problem.
Die nicht-alkoholische Fettleber macht sich bei Kindern wie auch bei Erwachsenen am Anfang nur in seltenen Fällen bemerkbar, doch auch ohne Krankheitssymptome ist sie ein großes Gesundheitsrisiko. Es besteht die Gefahr einer Leberentzündung und die Gefahr der Entwicklung einer nicht mehr umkehrbaren Vernarbung des Lebergewebes, einer sogenannten Fibrose, die sich zu einer Leberzirrhose entwickeln kann. Vor allem bei einer bestehenden Leberzirrhose ist auch bei Kindern und Jugendlichen das Risiko für einen Leberzellkrebs deutlich erhöht.
Eine aktuelle Studie belegt, dass bereits in der frühen Kindheit die Weichen für die Entwicklung von Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) – beide Faktoren gelten als Ursachen für die Entstehung einer nicht-alkoholischen Fettleber – gestellt werden. Ein weiteres Studienergebnis ist, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr zum Normalgewicht in der Jugend bei kleinen Kindern mit Adipositas bei weniger als 20% liegt. Und manchen Kindern wird Übergewicht von ihren übergewichtigen Müttern "in die Wiege gelegt", sie haben ein deutlich höheres Risiko für kindliches Übergewicht als Kinder von normalgewichtigen Müttern. Diese "Generation Pommes“, wie sie in den Medien betitelt wird, muss dann mit allen negativen Konsequenzen, beispielsweise für die Entwicklung von gefährlichen Folgeerkrankungen, bereits in jungen Jahren leben.
Der körperliche Zustand von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen steht seit einiger Zeit im Interesse der Öffentlichkeit. Doch offensichtlich wird das Gefahrenpotential, das von Übergewicht und Adipositas ausgeht, noch nicht ausreichend berücksichtigt – auch nicht von manchen ÄrztInnen. Bei Menschen jeden Alters mit Übergewicht oder Adipositas ist es sinnvoll, die Transaminasen (GPT und GOT, Leberenzyme, die durch einen einfachen Bluttest bestimmt werden können) zu kontrollieren; denn diese Patientengruppe hat ein hohes Risiko für eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung. Sind die Transaminasen erhöht, und bleiben sie sechs Monate hoch, sollte nach der Ursache geforscht und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
"Die primären Ursachen für eine nicht-alkoholische Fettleber sind Bewegungsmangel, der immer mehr Erwachsene und auch Kinder betrifft, sowie kohlenhydratreiches Essen und Übergewicht. Es gibt derzeit keine Medikamente, die zur Behandlung der nicht-alkoholischen Fettleber zugelassen sind. Eine Fettleber und auch eine Fettleberentzündung können sich zurückbilden, wenn die Betroffenen ihren Lebensstil konsequent ändern. Neben ausreichender Bewegung und einer verringerten Kalorienzufuhr sollte der Verzehr von Kohlenhydraten, gesättigten Fetten sowie Fruchtzucker eingeschränkt werden", so die Experten.