Wo ist das Einstiegsgehalt für junge ÄrztInnen nach dem Medizinstudium am höchsten? Über welches Gehalt darf man sich später als FachärztIn oder gar als ChefärztIn freuen? Ein Blick in die Tarifverträge der kommunalen, privaten und Universitätskliniken gibt Aufschluss.
In Deutschland bezahlen die Kliniken ihr Personal nach Tarifverträgen, die in der Regel ein Jahr lang gelten. Neben dem Entgelt gibt es Zeitzuschläge für Überstunden, Nachtarbeit, Sonntagsarbeit und Feierstagsarbeit. Wie hoch sind die Gehaltsunterschiede zwischen den einzelnen Trägern?
In den Tarifverträgen der kommunalen Träger ist das Gehalt für ein Jahr geregelt. Ab Januar 2021 bekommen Ärztinnen und Ärzte der Entgeltgruppe 1 ein Einstiegsgehalt von 4.695 Euro, was sich in sechs Stufen bis zu 6.035 Euro steigert. Etwas höher ist das Gehalt für junge MedizinerInnen an den Universitätskliniken: 4.842 Euro gibt es dort im ersten Jahr als Gehalt. Beginnen die AbsolventInnen ihre Arztkarrieren bei einem privaten Träger wie zum Beispiel der Helios-Gruppe, erhalten Sie ein Einstiegsgehalt von 4.866 Euro, nach 16 Jahren sind es 5.988 Euro, die Asklepios-Kliniken zahlen im ersten Jahr 4.735 Euro, was sich innerhalb von 13 Jahren auf 6.070 Euro im Monat steigert.
Zum vertraglich geregelten Monatsbrutto können bei einem Stundenlohn von 24 bis 28 Euro im ersten Arbeitsjahr noch einmal 600 bis 900 Euro brutto für Bereitschaftsdienste hinzugerechnet werden, wenn man von drei Diensten zu je 12 Stunden im Monat ausgeht.
Nach der Facharztausbildung zahlen die kommunalen Kliniken im ersten Jahr 6.196 Euro, auch hier steigert sich das Gehalt in sechs Stufen bis auf 7.958 Euro. An den Universitätskliniken liegt das Einstiegsgehalt für einen Facharzt bei 6.391 Euro, das steigert sich bis ins 13. Jahr auf 8.005 Euro. Die beiden privaten Träger zahlen 6.276 Euro im ersten Jahr und 7.985 Euro nach 16 Jahren (Helios) bzw. 6.245 Euro und in der letzten Stufe 7.900 Euro (Asklepios).
Die kommunalen Träger haben drei Gehaltsstufen für die Oberarztposition ausgearbeitet. Der Einstieg beginnt bei 7.761 Euro, am Ende bekommt ein Oberarzt 8.870 Euro. Universitätskliniken bezahlen ihren Oberärztinnen und -ärzten im ersten Jahr 8.005 Euro. Nach drei Gehaltsstufen ist bei 9.148 Euro Schluss. Bei Helios steigert sich das Oberarztgehalt innerhalb von acht Jahren von 8.010 Euro auf 8.675 Euro, während es bei Asklepios 7.825 Euro bis innerhalb von sieben Jahren auf 8.685 Euro steigert.
Bei Chefarzt-VertreterInnen beträgt das monatliche Entgelt bei den kommunalen Trägern 9782,39 Euro in der letzten Gehaltsstufe. Hier bezahlen die privaten Träger ihren leitenden Oberärzten weit weniger: 9295,13 Euro bei Helios und 9190 Euro bei Asklepios, alles danach wird am Ende außertariflich geregelt.
1. Kommunale Träger: https://www.marburger-bund.de/sites/default/files/tarifvertraege/2019-10/TV-%C3%84rzte%20VKA%20i.d.F%207.%20%C3%84nderungsTV.pdf
2. Universitätskliniken: https://www.marburger-bund.de/sites/default/files/tarifvertraege/2020-06/20-03-07%20Entgelttabellen_TdL.pdf
3. Private Träger:
Helios: https://www.marburger-bund.de/sites/default/files/tarifvertraege/2019-05/TV-%C3%84rzte%20Entgelt%20Helios%20i.d.F.%206.%20%C3%84nderungsTV.pdf
Asklepios: https://www.marburger-bund.de/sites/default/files/tarifvertraege/2020-11/EntgelttabellenAsklepios2020.pdf