Sachsen-Anhalts Innen- und Sportminister Holger Stahlknecht hat vorgeschlagen, nach monatelangen Corona-Einschränkungen wieder bis zu 2500 Zuschauer bei Sport- und Großveranstaltungen zuzulassen.
Bei niedrigem Infektionsgeschehen und einem guten Hygienekonzept könnten in Einzelfällen auch noch größere Gruppen genehmigt werden, sagte der CDU-Politiker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Einen entsprechenden Vorschlag werde er am Vormittag mit seinen Kabinettskollegen diskutieren.
"Wir müssen mit Augenmaß ein Stück weit zur Normalität zurückkehren", sagte Stahlknecht. "Zum Sporterlebnis gehören Fans, aber es ist auch eine wirtschaftliche Frage."
Auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) kündigte an, dass ab Mitte September eine stufenweise Rückkehr von Fans in Stadien, Sport- und Konzerthallen möglich sein soll. Es solle vom regionalen Infektionsgeschehen abhängig sein, ob und wie viele Zuschauer erlaubt sind, sagte der Regierungschef der dpa. Das heißt, wenn der Liga-Betrieb wieder startet, könnte es in wenig betroffenen Bundesländern mehr Zuschauer in den Stadien und bei Konzerten geben als in jenen Bundesländern oder Landkreisen mit hohen Werten.
Sportminister Stahlknecht wird konkreter: Seinem Vorschlag zufolge sollte die Grenze von 2500 Zuschauern in Hallen so lange gelten, bis in einem betreffenden Landkreis mehr als 15 Corona-Infektionen je 100 000 Einwohner pro Woche auftreten. Bei Übertreten dieser Schwelle wären weniger Zuschauer zulässig. Zuvor hatte die Mitteldeutsche Zeitung am Dienstag über Stahlknechts Vorstoß berichtet.
Der Umgang mit Großveranstaltungen und dem Profi-Sport ist eine Frage, mit der sich die Ministerpräsidenten bei Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag beschäftigen müssen. Derzeit gilt die pauschale Verabredung, dass es bis Ende Oktober keine Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern geben soll. Allerdings berät auch Sachsen am Dienstag über neue Corona-Regeln, bei denen diese starre Grenze gekippt werden soll.