Bei der Behandlung von Entzündungen mit Antibiotika setzen WissenschaftlerInnen Hoffnungen in mikroskopisch kleine Transportbehälter für Arzneiwirkstoffe.
Mithilfe von Nano-Containern sollen Medikamente zielgenau an den Entzündungsherd im Körper gebracht werden, wie der Chemiker Ulrich Schubert von der Universität Jena der Deutschen Presse-Agentur sagte. So ließen sich zum Beispiel unerwünschte Nebenwirkungen durch eine vorzeitige Freisetzung der Wirkstoffe im Körper verhindern. Schubert leitet eine internationale Fachtagung mit 130 WissenschaftlerInnen zu Nanopartikeln in der Medizin.
Der Einsatz von Nanopartikeln in der Medizin wird seit einigen Jahren erforscht. In Jena beschäftigt sich ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 10 Millionen Euro geförderter Sonderforschungsbereich mit Therapiemöglichkeiten bei schweren Entzündungen. Eine ausgegründete Firma arbeitet an der Entwicklung von Nano-Containern für Wirkstoffe gegen Leberschäden nach einer Sepsis.
"Bisher ist es ein Problem, dass manche als Antibiotika eigentlich geeignete Wirkstoffe vom Körper nicht aufgenommen werden können", erläuterte Schubert. "Etwa weil sie nicht in der Lage sind, die Immunabwehr des Körpers, die sie als Fremdkörper identifiziert, zu überwinden." Maßgeschneiderte Transportsysteme aus Kunststoffmolekülen sollen diese Hürden überwinden können.