Glyphosat wird weltweit am häufigsten als Herbizid eingesetzt. Eine neue Metaanalyse befeuert nun erneut die Zweifel, dass es wirklich ungefährlich ist. Menschen, die sich sehr hohen Konzentrationen von Glyphosat aussetzten, hatten ein bis zu 41% höheres Risiko, an einem Non-Hodgkin-Lymphom zu erkranken.
Allein in den USA ist der Verbrauch des Herbizids Glyphosat in den vergangenen zehn Jahren um das 16-Fache gestiegen. Ganz spurlos geht dieser Einsatz jedoch nicht an uns Menschen vorbei, denn Glyphosat reichert sich im Wasser, im Staub und sogar in der Nahrungskette an. Selbst Bier, das Nationalgetränk der Deutschen, soll längst nicht mehr frei von Glyphosat sein.
Eine aktuelle Metaanalyse versuchte nun mithilfe epidemiologischer Daten, einen Zusammenhang zwischen einer konstant hohen Exposition gegenüber Glyphosat und einer Risikoerhöhung für das Non-Hodgkin-Lymphom zu finden. Insgesamt erfüllten sechs Studien die Einschlusskriterien. Bei den Studien handelte es sich um eine Kohortenstudie (Agricultural Health Study; AHS) aus dem Jahr 2018 sowie fünf Fall-Kontrollstudien mit insgesamt rund 65.000 TeilnehmerInnen. Zwei Studien stammten aus den USA, zwei weitere aus Schweden und jeweils eine Studie hatte ihren Ursprung in Kanada bzw. Frankreich.
Im Ergebnis der Metaanalyse unter Einschluss der Daten der AHS von 2018 zeigte sich ein Risikoanstieg für das Non-Hodgkin-Lymphom um etwa 41% (meta-RR = 1,41; 95 %-KI: 1,13–1,75). In einer zweiten Analyse schlossen die Studien-AutorInnen die Daten der AHS von 2005 mit ein und ermittelten sogar eine Risikozunahme für das NHL um 45% (meta-RR = 1,45; 95 %-KI: 1,11–1,91).
Die ForscherInnen schlossen aus dem Ergebnis ihrer Metaanalyse, dass eine höhere Glyphosat-Exposition sehr wahrscheinlich mit einem erhöhten Risiko für NHL assoziiert ist. Dies bestätigten ebenso weitere tierexperimentelle Studien, so die AutorInnen abschließend.
Quelle: Zhang L et al., Exposure to Glyphosate-Based Herbicides and Risk for Non-Hodgkin Lymphoma: A Meta-Analysis and Supporting Evidence. Mutat Res 2019; doi: 10.1016/j.mrrev.2019.02.001