Die perioperative Antibiotikagabe ist in erster Linie eine Präventionsmaßnahme, um durch Infektionen bedingte Komplikationen nach diagnostischen oder therapeutischen Eingriffen an urologischen PatientInnen zu vermeiden. Dabei sollte die Antibiotikagabe so kurz wie möglich erfolgen.
Anders als bei den unkomplizierten Harnwegsinfektionen (HWI) ist das Erregerspektrum bei den komplizierten HWI deutlich größer. Auch treten bei letzteren häufig begleitende anatomische Veränderungen auf. Wie Sie die komplizierten Harnwegsinfektionen möglichst schnell in den Griff bekommen und worauf Sie dabei insbesondere mit Blick auf die zunehmenden Antibiotikaresistenzen achten müssen, erfahren Sie im heutigen zweiten Teil der kleinen Serie zum Antibiotic Stewardship.
Die fokale Therapie (FT) stellt im Idealfall eine nebenwirkungsärmere Tumorbehandlung dar. Sie ist eben keine Ganzdrüsenbehandlung, sondern therapiert ganz gezielt nur das Tumorgewebe in der Prostata. Eine moderne multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) und Fusions- oder Template-Biopsien sind Grundvoraussetzungen dafür. Die Hoffnungen in die FT seitens der Patienten sind groß, doch gibt es bisher lediglich eine einzige randomisierte Studie, die zudem nur eines der inflationär als FT bezeichneten Verfahren gegen die Standardtherapie beim PCa vergleicht – So ist die FT bis heute vor allem eines: ein experimentelles Verfahren!
Männer geben sich auch heute noch gern außen mit harter Schale. Fast nichts kann sie vermeintlich aus der Bahn werfen. Dass dies nur ein Klischee ist, ist sicher allen klar, dennoch wird der männlichen Psyche in der Urologie oftmals noch immer zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt: Das hat Auswirkungen auf Prognosen und Outcome, nicht nur beim Prostatakarzinom.
Kennen Sie das? Die Leitlinienempfehlungen wollen nicht so recht auf Ihre PatientInnen oder auch umgekehrt, die PatientInnen nicht auf die Leitlinie passen? – Willkommen in der täglichen Praxis. Leitlinien sind evidenzbasiert, sollen allgemein gültige Standards schaffen und so sicherstellen, dass PatientInnen überall im Land die gleiche hochwertige Behandlung erhalten können. Doch was ist, wenn beim Streben nach immer höheren Evidenzgraden, der eigentliche Patient / die Patientin zunehmend aus dem Blick gerät?
Nachdem wir uns in den vergangenen Ausgaben mit der Sexualanamnese und den Hautzeichen einiger weit verbreiteter sexuell übertragbarer Infektionen (STI) beschäftigt haben, soll es in diesem Beitrag noch mehr um die Geschlechtskrankheiten mit urologischer Symptomatik gehen, wie beispielsweise das berüchtigte Brennen beim Wasserlassen, den Juckreiz oder auch den urethralen Ausfluss.
Im 1. Teil der “Geschlechtskrankheiten in der Urologie” ging es um die Sexualanamnese und das Risiko für sexuell übertragbare Infektionen (STI). Heute werden wir Ihnen, unterstützt durch Prof. Dr. med. Norbert H. Brockmeyer, zeigen, wie Sie die Hauterscheinungen bei einigen STI diagnostisch nutzen können.
Geschlechtskrankheiten sind auch in Deutschland wieder auf dem Vormarsch. Nicht immer treten dabei charakteristische Symptome offen zutage, viele Infizierte sind asymptomatisch und wissen überhaupt nichts von ihrer Infektion. Eine umfassende Sexualanamnese hilft, Risiken aufzudecken und Betroffene zu identifizieren. Doch über Sexualität zu sprechen ist nicht leicht, oder?